HC Davos: Das Porträt eines Meisters

publiziert: Dienstag, 10. Apr 2007 / 00:00 Uhr

Kaum jemand hatte den HC Davos heuer als Hauptfavorit auf den Titel gesehen, und doch stehen die Bündner nun wieder zuoberst. Der 28. Titel für den Rekordmeister ist aufgrund der Konstanz und mentaler Stärke verdient.

Die Meister jubeln: Die Davoser freuen sich nach dem Schlusspfiff.
Die Meister jubeln: Die Davoser freuen sich nach dem Schlusspfiff.
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Gestern Ostermontag sicherten sich die Bündner den dritten Titel des noch jungen Millenniums.

Meisterfeiern im Landwassertal erinnern mittlerweile an Familienfeiern: 10 Spieler waren schon 2002, beim ersten Triumph nach 17 Jahren Unterbruch, dabei gewesen, sogar ein Dutzend Akteure der heurigen Ausgabe stemmten 2005 zusammen mit den Lockout-Stars Joe Thornton und Rick Nash die Trophäe in die Höhe.

Eng verknüpft ist der Titel natürlich mit Arno Del Curto: Der Engadiner, der seit 1996 mit Herzblut die gelbblauen Farben gegen innere und äussere Widerstände verteidigt, hat sich in diesem Winter einmal mehr gegen (lukrative) Angebote aus Lugano und seiner Lieblingsstadt Zürich entschieden und wird nun (mindestens) drei weitere Jahre in Davos wirken.

Die gegenüber Del Curto so loyalen Mitstreiter um Reto von Arx dankten es ihm mit Erfolgen der seltenen Art, dem «Arno Slam»: Platz 1 in der Qualifikation, dem 14. Gewinn des Spengler-Cups und letztlich dem Titel. Um Haaresbreite hätte das einzige Tief der Saison aber zu einem abrupten Ende des Höhenflugs geführt.

Nach dem Tief die Wende

Das nach dem Spengler-Cup übliche Formtief, das vermeintliche HCD-Januarloch, weitete sich im Februar zu einem veritablen Tief aus und hätte zuerst noch fast Platz 1 nach der Regular Season gekostet. Später, Anfang März, drohte dann sogar das Playoff-Out. Die ZSC Lions führten im Viertelfinal mit 3:1 Siegen, ehe den Bündnern die Wende gelang.

Anschliessend waren die Kloten Flyers dem Davoser Tempohockey nicht gewachsen, und im Endspiel musste letztlich auch das Berner Defensivkonzept kapitulieren.

Zu den wichtigsten Figuren zählten in seiner letzten Saison Jonas Hiller, der bewies, dass er Chancen hat, sich seinen NHL-Traum ab der kommenden Spielzeit zu erfüllen, Leitwolf Reto von Arx, Allroundstürmer Josef Marha und in der Qualifikation auch der Schweizer Topskorer Michel Riesen sowie der einstige NHL-Nummer-1-Draft Alexandre Daigle, der sich -- entgegen vieler Vorurteile -- hervorragend integrierte.

Erfolgreicher «tschechischen Schlusseinkauf»

Zudem war Davos im «tschechischen Schlusseinkauf» am erfolgreichsten: Die Stürmer Petr Taticek, Zbynek Irgl und Verteidiger Vaclav Benak fügten sich hervorragend ins Kollektiv ein, womit im Bündnerland die Mär, wonach Ausländer mehrheitlich Probleme haben, endgültig der Vergangenheit angehören dürfte.

Del Curto blieb aber auch seiner Linie der Jugendförderung treu und wurde dafür belohnt: Erst als er die Brüder Randegger und Wieser regelmässig einsetzte, kehrte der Erfolg zurück.

HC Davos. -- Gründungsjahr: 1921. -- Erfolge: 28-mal Schweizer Meister, letztmals (vor 2007) 1984, 85, 2002, 2005. 14-mal Gewinner des Spengler-Cups. -- Präsident: Tarcisius Caviezel.

Die Saison

Tor: Jonas Hiller (25). Florian Kindschi (20). -- Verteidigung: Vaclav Benak (Tsch/28) Florian Blatter (22). Alexander Chawanow (Russ/35). Gian-Marco Crameri (34). Andreas Furrer (24). Marc Gianola (33). Andrea Häller (35). Marc Heberlein (25). Clarence Kparghai (21). Pascal Müller (27). Gian-Andrea Randegger (20). Jan von Arx (29). Benjamin Winkler (30).

Sturm: Andres Ambühl (23). André Baumann (29). Loic Burkhalter (27). Mathias Brägger (23). Alexandre Daigle (Ka/32). Peter Guggisberg (22). Zbynek Irgl (Tsch/26). Robin Leblanc (Ka/Sz/24). Josef Marha (Tsch/30). Ahren Nittel (Ka/24). Brock Radunske (Ka/23). Flurin Randegger (20). Michel Riesen (27). Sandro Rizzi (28). Yves Sarault (Ka/34). Petr Taticek (Tsch/23). Vaclav Varada (Tsch/31). Reto von Arx (30). Dino Wieser (19). Marc Wieser (17). -- Trainer: Arno Del Curto (48/seit 1996).

(von Marco Keller/Si)

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