Bussen für verschuldete Länder

Härtere Strafen für Euro-Schuldner

publiziert: Dienstag, 4. Okt 2011 / 14:57 Uhr
Mit Bussen will die EU künftig einzelne Staaten zu einem besseren Haushalt erziehen.
Mit Bussen will die EU künftig einzelne Staaten zu einem besseren Haushalt erziehen.

Luxemburg - Defizitsünder in der EU werden künftig härter angepackt. Die EU-Finanzminister stimmten am Dienstag bei ihrem Ratstreffen der Verschärfung des Stabilitäts- und Wachstumspakts zu. In Kraft treten soll das Gesetzespaket bis Anfang 2012.

4 Meldungen im Zusammenhang
Ein Jahr hat das Ringen um einen schärferen EU-Stabilitäts- und Wachstumspakt gedauert. Ende September sagte das EU-Parlament Ja zu dem Gesetzespaket, das in Brüssel auch «Sixpack» genannt wird.

Die Finanzminister hatten das Stabilisierungspaket bereits Mitte September gutgeheissen. Am Dienstag erfolgte nun beim EU-Finanzministerrat in Luxemburg noch die offizielle Zustimmung.

Bis zum nächsten Finanzministerrat am 8. November sollen die juristisch bereinigten Text in allen 23 EU-Amtssprachen vorliegen. Damit dürfte einem Inkraft-Treten der Regeln Ende 2011 oder Anfang 2012 nichts mehr im Weg stehen.

«Automatischere» Sanktionen

Beim «Sixpack» geht es vor allem um eine bessere Haushaltskontrolle, die Bekämpfung makroökonomischer Ungleichgewichte sowie Defizitverfahren gegen Sünder. Für die Euro-Staaten sind dabei schärfere Sanktionen vorgesehen.

Diese Sanktionen sollen von der EU-Kommission «automatischer» als bisher ausgesprochen werden können. Sie gelten als «akzeptiert», sofern sich nicht eine qualifizierte Mehrheit der Mitgliedstaaten dagegen ausspricht.

Defizitverfahren können nicht mehr nur dann eingeleitet werden, wenn ein Staat die Defizitgrenze von drei Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) überschreitet. Die Kommission kann neu auch einschreiten, wenn die gesamte Staatsverschuldung über 60 Prozent liegt.

Sobald eines der 17 Euro-Länder einem Defizitverfahren unterzogen wird, kann die EU-Kommission eine nicht verzinste Einlage in der Höhe von 0,2 Prozent des BIP einziehen.

Bussen

Das Geld kann als Strafe einbehalten werden, wenn das verwarnte Land die Empfehlungen der Kommission zur Defizitreduktion nicht befolgt. Das Bussen-Geld fliesst dann in den aktuellen Euro-Rettungsschirm (EFSF), später in den permanenten Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM).

Möglich ist künftig auch ein Verfahren «wegen exzessiver makroökonomischer Ungleichgewichte». Das kann die EU-Kommission einleiten, wenn EU-Länder bei gewissen wichtigen Wirtschaftsangaben stark von anderen Mitgliedstaaten abweichen.

(dyn/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bratislava/Berlin/Brüssel - Mitten in ... mehr lesen 1
Entscheidung in der Slowakei.
Strassburg/Brüssel - In seiner Rede ... mehr lesen
José Manuel Barroso äusserte schlechte Prognosen für die EU.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Meta wird in Berufung gehen und weiter auf Zeit spielen.
Meta wird in Berufung gehen und weiter auf Zeit ...
Die EU hat Meta, den Mutterkonzern von Facebook, mit einer historischen Geldbusse belegt. Der Konzern hatte wegen der fortlaufenden Übertragung von Nutzerdaten in die USA gegen die europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) verstossen. Zusätzlich wurde Meta aufgefordert, den Transfer von Daten unverzüglich zu beenden. mehr lesen 
Befürworter holen auf  London - Die Gegner eines Verbleibs Grossbritanniens in der EU holen einer neue Umfrage zufolge auf. In einer am Montag vorab verbreiteten ... mehr lesen  
Noch 51 Prozent befürworten einen Verbleib in der EU.
Riexingers Rede wie auch der Parteitag wurden nach kurzer Unterbrechung fortgesetzt.
Deutschland - Die Linke  Magdeburg - Ein unbekannter Mann hat die Linken-Fraktionsvorsitzende Sahra Wagenknecht auf dem ... mehr lesen  
G7-Gipfel in Japan  Ise-Shima - Die G7-Staaten haben die Flüchtlingskrise als «globale Herausforderung» anerkannt und weltweites Wirtschaftswachstum als «dringende ... mehr lesen   1
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mo Di
Zürich 11°C 24°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Basel 11°C 25°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 9°C 21°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig wechselnd bewölkt, Regen
Bern 10°C 24°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 12°C 23°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig wechselnd bewölkt, Regen
Genf 12°C 24°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig wolkig, aber kaum Regen
Lugano 17°C 25°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig freundlich
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten