Katastrophen

Häufige Negativschlagzeilen lassen abstumpfen

publiziert: Donnerstag, 28. Nov 2013 / 10:52 Uhr
Bei Flutkatastrophen beispielsweise, ist das Trauma beim ersten Mal viel grösser als bei mehrfacher Wiederholung.(Symbolbild)
Bei Flutkatastrophen beispielsweise, ist das Trauma beim ersten Mal viel grösser als bei mehrfacher Wiederholung.(Symbolbild)

Berlin - Schlagzeilen über Tragödien lassen die Laune von Menschen automatisch absinken und können die kognitiven Fähigkeiten über den ganzen Tag verschlechtern.

Dass die Aufmerksamkeit bei negativen Eindrücken nachlässt, haben Forscher der School of Psychological Sciences der Universität Tel Aviv anhand von Experimenten nun belegt.

Emotionalisierung lässt nach

Die Experten haben Testpersonen eine Reihe von Wörtern gezeigt, die sie einer bestimmten Farbe zuordnen sollten. «In der Regel dauert es länger, negative Worte wie 'Terrorismus' farblich einzuordnen als bei neutralen Wörtern», erklärt Moshe Shay Ben-Haim, Professor an der School of Psychological Sciences. Dieser Trend sei stärker ausgeprägt bei Menschen mit psychischen Leiden, wie Depressionen oder Ängsten.

In einem zweiten Experiment konfrontierten die Forscher den Menschen die negativen Wörter mehrmals. Das Ergebnis fiel anders aus: Schon nach dem zweiten Mal waren die Menschen in der Lage, ohne Verzögerung das negative Wort einzuordnen. Daraus schlossen die Forscher, dass die negativ besetzten Wörter - aber auch negative, schockierende Bilder - durch Wiederholung ihre emotionalisiernde Kraft verlieren.

Thema nimmt an Relevanz ab

Den Wissenschaftlern nach findet eine Art Abstumpfungsreaktion im Gehirn statt. Wenn man das anhand des Beispiels einer Flutkatastrophe betrachtet, ist das Trauma beim ersten Mal viel grösser als bei einer mehrfachen Wiederholung. Das betrifft nicht nur die Betroffenen, sondern auch Menschen, die diese Katastrophen medial verfolgen. «Nach mehrfacher Wiederholung nimmt das Thema an Relevanz ab», sagt Psychologin Sarah Springer in Berlin gegenüber pressetext.

Schlechte Laune verlangsamt die Aufmerksamkeit und das Denken von Menschen, das haben psychologische Studien belegt. Wenn die schlechte Laune aber ausführlich gelebt wird, sind die negativen Auswirkungen geringer: «Wenn eine Person etwa über ein Unglück in der Zeitung liest, sollte dieser nicht bloss die Überschriften lesen, sondern den ganzen Artikel», sagt Ben-Haim.

Wer sich ausführlich mit einem negativen Thema befasst, leidet nicht unbewusst den ganzen Tag unter der schlechter Stimmung. Sollten negative Ereignisse oder Erfahrungen allerdings dauerhaft sein, kann es je nach Situation und Person entweder zu einer Gewöhnung oder auch zu einer dauerhaften Belastung kommen, relativiert Psychologin Springer abschliessend.

(ig/pte)

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