Zwei Stunden Hofgang

Haftbedingung für Mafiaboss Riina gelockert

publiziert: Dienstag, 13. Mrz 2001 / 13:03 Uhr

Ascoli Piceno (I) - Die italienische Justiz hat überraschend die Haftbedingungen für den «Boss der Bosse» der sizilianischen Cosa Nostra, Toto Riina, gelockert. Der zu zwölf Mal lebenslänglich verurteilte Mafiaboss darf demnach tagsüber zwei Stunden auf den Hof.

Aus Gründen der «Resozialisierung» werde ihm ein inhaftierter Drogendealer aus einem Land ausserhalb der Europäischen Union zur Seite gestellt, berichtete die italienische Zeitung «La Repubblica» am Dienstag. Riina werden Hunderte von Morden angelastet.

Mafiajäger reagierten auf die Anordnung eines Gerichts in Palermo mit Bestürzung. «Dieses Land hat kein Gedächtnis», protestierte Staatsanwalt Luca Tescaroli. Auf diese Weise werde Riina seine Macht im Gefängnis vergrössern und auch mit der Aussenwelt kommunizieren können.

Der 71-jährige Riina sitzt unter verschärften Sicherheitsbedingungen in einem Gefängnis der mittelitalienischen Stadt Ascoli Piceno ein.

Ständig beleuchtete Glaszelle

Die Richter in Palermo argumentieren, die totale Isolierung auch tagsüber sei eine einmalige Strafverschärfung und dürfe nicht bei jedem weiteren Urteil erneut angewandt werden. Riina war zunächst in einer Zelle aus Panzerglas mit Videokameras und ständiger Beleuchtung untergebracht worden.

Seine jetzige Zelle sei dagegen mit «Kochgelegenheit und gut gefüllter Speisekammer» ausgestattet, berichtet «La Repubblica». Der Sizilianer bevorzuge die leichte Küche mit viel Reis und Nudeln ohne schwere Sossen.

Riina war nach 24 Jahren im Untergrund am 15. Januar 1993 gefasst worden. Er gilt als der Drahtzieher des Mafiakriegs gegen den Staat. So wird Riina unter anderem vorgeworfen, den Auftrag zu den Mordanschlägen auf die Mafiajäger Giovanni Falcone und Paolo Borsellino im Jahre 1992 gegeben zu haben.

Neue Wachbestimmungen

Gleichzeitig wurde am Dienstag bekannt, dass auf Anordnung des Innenministeriums in Rom die Sicherheitswachen vor den Häusern von Mafiajägern in Palermo abgezogen wurden. Stattdessen sollen Polizisten bei Patrouillenfahrten die Häuser kontrollieren.

Dies sei ein wirksamerer Schutz, verlautete aus dem Polizeipräsidium der sizilianischen Hauptstadt. Dagegen meinte ein Staatsanwalt, damit würden die Voraussetzungen geschaffen, dass die Cosa Nostra stärker denn je werde.

(bb/sda)

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