Haitis Polizei löst Protestkundgebung gewaltsam auf

publiziert: Mittwoch, 31. Dez 2003 / 07:45 Uhr

Port-Au-Prince - Zwei Tage vor den Feiern zum 200. Jahrestag der Unabhängigkeit hat die Polizei in Haiti am Dienstag abermals eine Protestkundgebung gegen Präsident Jean Bertrand Aristide gewaltsam aufgelöst. Zwei Demonstranten seien durch Schüsse verletzt worden.

Dies meldete Radio Métropole am Abend (Ortszeit). Mehrere tausend Menschen hätten an der Demonstration teilgenommen. Die Opposition in Haiti fordert seit langem den Rücktritt Aristides, dem sie Korruption und Machtmissbrauch vorwirft.

Aristide ist entschlossen, am Donnerstag mit seinen Staatsgästen per Helikopter in die seit Wochen von Unruhen erschütterte Stadt Gonaïves, rund 160 Kilometer nördlich von Port-au-Prince, zu fliegen. Dort war am 1. Januar 1804 die Unabhängigkeit ausgerufen worden.

Die militante Front Anti-Aristide will die Feiern verhindern und warnte alle ausländischen Besucher davor, die Stadt zu betreten. Es wird kein Fest am 1. Januar in Gonaïves geben, versichte Butter Métayer, einer der Anführer der Front, am Dienstag.

Als prominentester Gast wird am Donnerstag Südafrikas Präsident Thabo Mbeki in Haiti erwartet. Aristide will die 1804 erlangte Unabhängigkeit der Weltöffentlichkeit als heroischen Akt der Selbstbefreiung der schwarzen Sklaven präsentieren.

Südafrika feiert in diesem Jahr den zehnten Jahrestag des Endes des Apartheidregimes. Um Mbekis Sicherheit zu garantieren, lief in der vorigen Woche ein südafrikanisches Marineschiff mit zwei Helikoptern an Bord in Port-au-Prince ein.

(rr/sda)

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