Handball: Baumgartner verlässt Pfadi - zurück zu Lemgo

Si. Der baldige Wegzug des mit Abstand besten Torschützen erfolgt überraschend und dürfte Pfadi in jeder Beziehung schmerzen. Baumgartner erfüllte während seiner zweiten Saison in Winterthur allmählich jene Führungsrolle, die ihm von Beginn weg zugedacht worden war. Sollten die Pfader Meister werden und allenfalls in die Champions League vorstossen, sind die Chancen ohne ihren eigentlichen Top-Shooter (und ohne Jae-Won Kang?) bestimmt nicht die gleichen.

Baumgartners Kontrakt wäre in Winterthur noch ein Jahr weitergelaufen; der Berner machte nun aber von einer Ausstiegsklausel Gebrauch und kündigte den Vertrag fristgerecht. Einst hatte sich der Berner vorgenommen, in Winterthur seine berufliche Fortbildung voranzutreiben und die Karriere in der Schweiz abzuschliessen. Seit er vor einiger Zeit aber sein Studium an der Höheren Wirtschafts- und Verwaltungsschule (HWV) abgebrochen hatte, verlagerten sich Baumgartners Prioritäten wieder in den Handball-Sport.

Mit der Kleinstadt Lemgo verbindet der Schweizer Rekordschütze (1008 Tore im Nationalteam) äusserst angenehme Erinnerungen. Zwischen 1994 und 1998 erspielte sich «Boumi» einen richtiggehenden Star-Status. Im ersten Jahr hatte der 1,99 m grosse Rückraumspieler die Westdeutschen zum Cupsieg geführt, hernach gewann er mit Lemgo den Europacup der Cupsieger. Beim erstmaligen Double-Gewinn in der Geschichte des Turn- und Ballspiel-Vereins (TBV) war er massgeblich beteiligt. Nach zweijährigem Unterbruch wird Lemgo mit Baumgartner, Daniel Stephan sowie Volker Zerbe wieder über eine internationale Top-Rückraumachse verfügen.

(ba/sda)