Handball: GC beweist Nervenstärke

publiziert: Sonntag, 13. Apr 2003 / 21:51 Uhr

GC gewann in der 25. Runde der SHL den Playoff-Poker gegen St. Otmar St. Gallen im eigenen Stadion 27:24. Noch halten aber die viertklassierten Ostschweizer die besseren Karten als der Fünfte GC. Im Spitzenspiel siegte Leader Thun in Schaffhausen 32:29.

GC's Urs Schaerer gegen St.Gallens Martin Engeler.
GC's Urs Schaerer gegen St.Gallens Martin Engeler.
In der ersten Partie unter der Leitung des neuen Coaches Matjaz Tominec hat das gemessen an nationalen Verhältnissen vorzüglich bestückte Personal der Hallenhoppers ligaweiten Hohn und Spott fürs Erste abgewendet. Dank dem eminent wichtigen Heimsieg verringerten sie den Rückstand auf die Ostschweizer auf einen Punkt. Gewiss nicht in starker Form, aber doch zumindest ausgeglichen genug präsentierte sich GC den 1000 Zuschauern. Kursweisend zum ersten Erfolg nach drei Niederlagen in Serie war der makellose Start zur 6:1-Führung.

Für die Differenz in der Defensive sorgte Daouda Karaboué, der 21 Bälle blockierte. Offensiv setzte der lange fehlerfreie Linksaussen Pascal Jenny mit sechs Treffern die Akzente. Den einen oder anderen Glanzpunkt markierte auch das oft kritisierte ausländische Rückraum-Trio Chalepo (4 Tore), Kovacevic (4) und Jörgensen (3/2). Bei den St. Gallern hingegen genügten nur Keller und Dittert höheren Ansprüchen.

Für GC und die Otmärler stehen nun zwei Wochen der Wahrheit im Programm. An den restlichen drei Spieltagen ist zwingend in Endingen und wahrscheinlich gegen Suhr Zürcher Punktezuwachs zu erwarten. Beim Abschluss in Thun gewinnen zu müssen, wäre allerdings keine verlockende Perspektive. Rivale St. Otmar empfängt im nächsten Durchgang den Titelhalter Pfadi, gastiert dann beim inferioren Punktelieferanten Zofingen und trifft in der letzten Runde im Ost-Gipfel auf das schwer einzuschätzende Schaffhausen.

Joker Sedioli ein Leader

Ein Joker verhalf Wacker zum dritten Triumph gegen die Schaffhauser im vierten Kräftemessen dieser Spielzeit: Thomas Sedioli. Der Aufbauer mit 111 kg Kampfgewicht warf für gegenwärtige Nummer 1 der SHL nach seiner Einwechslung in zwölf Aktionen zehn Treffer. Seiner respektablen Wurfkraft und Effizienz sowie der abermals überzeugenden Gegenstosswellen hatte es der Leader zu verdanken, die Schaffhauser unter Kontrolle zu halten. Der intensive Kampf forderte indes auch ein Berner Oberländer Opfer. Kreisläufer Matthias Zumstein musste das Parkett mit einer womöglich schweren Rückenprellung wenige Minuten vor Spielschluss verlassen.

Pfadi ohne Paek und Ausfall Chos

Keinen zweiten Punktverlust leistete sich Pfadi gegen den Vorletzten Endingen. Die Winterthurer beherrschten den Kontrahenten, der bis anhin nur gegen das punktelose Zofingen und die Pfader gepunktet hatte, nach geringen Startproblemen problemlos. Dass der südkoreanische Topskorer Won-Chul Paek zu Schonungszwecken 60 Minuten lang auf der Ersatzbank sass, fiel keineswegs ins Gewicht. Mehr Sorgen bereitete den Verantwortlichen mit Blick aufs Playoff der verletzungsbedingte Ausfall Chi-Hyo Chos. Nach einem Foul wand sich der Linkshänder in der 53. vor Schmerzen. Wie stark die Bänder im Fuss in Mitleidenschaft gezogen worden sind, darüber werden heute Röntgenaufnahmen Aufschluss geben.

Resultate

Sonntag

Zofingen - Suhr 21:31 (12:16)
Kadetten Schaffhausen - Wacker Thun 29:32 (12:18)
Pfadi Winterthur - Endingen 35:25 (18:14)
Grasshoppers - St. Otmar St. Gallen 27:24 (13:11)

Tabelle

1. Wacker Thun 25 19 2 4 793:630 40* 2. Pfadi Winterthur 25 15 4 6 802:691 34 3. Kadetten Schaffhausen 25 17 0 8 770:665 34 4. St. Otmar St. Gallen 25 15 1 9 757:690 31 5. Grasshoppers 25 14 2 9 746:632 30 6. Suhr 25 12 0 13 662:667 24 7. Endingen 25 3 1 21 641:769 7+ 8. Zofingen 25 0 0 25 473:900 0++ * = im Playoff + = in der Auf-/Abstiegsrunde ++ = freiwilliger Rückzug Ende Saison in die 1. Liga

(bert/sda)

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