Handball: Gleichstand im Playoff-Final

publiziert: Sonntag, 18. Mai 2003 / 21:38 Uhr

Pfadi Winterthur erzwang in der Playoff-Finalserie gegen Wacker Thun mit einem 26:24-Erfolg den Gleichstand. Vor 2600 Zuschauern sorgten aus Sicht der Gastgeber der Koreaner Won-Chul Paek und Goalie Pascal Stauber für die minime Differenz.

Der Torhueter von Thun, Suik-Houng Lee aus Korea.
Der Torhueter von Thun, Suik-Houng Lee aus Korea.
Ein drittes und letztes Mal stehen sich die beiden besten Teams der Swiss Handball League am kommenden Donnerstagabend in der Thuner Lachenhalle gegenüber. Spannung, Spektakel und Härte sind nach aktuellem Stand garantiert. Details werden den für nationale Verhältnisse erstklassigen Final entscheiden.

Zwei Tore zu wenig gut seien sie gewesen, hielt Thuns Trainer Peter Bachmann nach 60 ergreifenden Minuten in seiner Analyse fest. Zu wenig bereit, defensiv wie offensiv, waren sie, der Physis der Pfader mit einem probaten Mittel zu begegnen. Es gelang den Berner Oberländern in der ausverkauften Eishalle des lokalen Erstligisten nie, jenes Tempo zu erzeugen, das sie in der Qualifikation und bisherigen Verlauf des Playoffs derart ausgezeichnet hatte.

Für Bachmann war und ist der Kollektivgedanke stets ausschlaggebend. Er betonte in der jüngeren Vergangenheit immer wieder, jede Position doppelt besetzt zu haben. Vielleicht verzichtete Bachmann deswegen darauf, öffentlich zur Einzelbeurteilung anzusetzen. Einen hätte die Kritik fraglos hart getroffen: Martin Friedli. 232 Tore, soviele wie kein anderer SHL-Professional, hatte der kleine Regisseur Thuns in den vergangenen 31 Saisonpartien geschossen. Im zweiten Akt dieser von Physis geprägten Finalserie spielte er keine Rolle mehr.

58 Minuten benötigte Friedli für das erste Tor, zwei Penaltys verschoss er. Die harten Körperchargen behagten dem feingliedrigen Angreifer nicht, worauf ihm Bachmann schon nach 16 Minuten eine erste Auszeit "gewähren" musste. Ein weiterer Ausfall Friedlis im letzten Spiel am Donnerstag könnte sich für Thun als entscheidendes Handicap erweisen.

Brillanter Winterthuer Goalie Stauber

Nur am Anfang, als Pfadi in den ersten zehn Minuten einen Fehler an den anderen reihte, setzte Wacker seine Vorzüge, herrliche und zügige Kombinationen, gewinnbringend ein. Rasch führten die Gäste 4:1, eben so schnell verspielten sie ihren Vorteil indes wieder. Innerhalb von sieben Minuten stellte Pfadi auf 6:4 und korrigierte seine anfängliche Schieflage nachhaltig.

Jene Differenz konservierten die Winterthurer bis zum Schlusspfiff, obschon sie sich zwischen der 40. und der 51. Minute eine exemplarische Schwächeperiode mit sieben missratenen Angriffsaktionen in Folge leisteten. Doch Wacker, mit dem ersten Titelgewinn vor Augen angereist, offenbarte schlug die Offerte des Meisters aus, weil zahlreiche Titulare nicht auf Touren kam, oder aber am brillanten Winterthurer Hüter Pascal Stauber scheiterten.

Stauber entwickelte sich mit 21 Paraden zusammen mit dem abermals nicht zu stoppenden Won-Chul Paek zum entscheidenden Faktor. Seit die Führungscrew dem Basler Hüter kommuniziert hatte, künftig auf einen ausländischen Keeper setzen zu wollen, bietet er konstant starke Leistungen. Er bewahrte seine Equipe phasenweise im Alleingang vor einem ungemütlicheren Nachmittag und überzeugte Pfadis Manager Ernst Liniger so sehr, dass dieser hinterher andeutete, eine Vertragsverlängerung sei doch nicht mehr auszuschliessen.

Paek besser als gesamter Wacker-Aufbau

Bei Paeks Winterthurer Zukunft, den anderen Erfolgsgaranten der Pfader, sind keine Fragezeichen anzubringen. Der Koreaner hob sich zum wiederholten Mal von der nationalen Spitzenklasse ab. Den meisten seiner zehn Treffer gingen geniale Soloaktionen zuvor. Der leicht untersetzte, aber blitzschnelle Asiate düpierte seine durchs Band um mindesten 20 Zentimeter grösseren Antipoden dank seiner technischen Brillanz, womit er sich den Raum zum in den meisten Fällen erfolgreichen Torschuss verschaffte.

Akteure vom Format eines Paek waren bei Thun keine auszumachen. Stefan Massa fehlte die Durchschlagskraft, Martin Stettler ist von Natur her kein Skorer, Marc Vonlanthen setzte gar überhaupt keine Akzente, Thom Furer, das grosse Talent, vermag die Last (noch) nicht alleine zu tragen. Die Vorstellung des bulligen, aber halt sehr limitierten Thomas Sedioli genügte auf diesem Level nicht, völlig unzureichend, so muss die Beurteilung Friedlis ausfallen.

von Sven Schoch, Winterthur

SHL. Playoff-Final (best of 3). 2. Runde: Pfadi Winterthur - Wacker Thun 26:24 (15:11); Stand: 1:1. -- 3. und entscheidendes Spiel am Donnerstag, 22. Mai (19.30 Uhr) in Thun.

(bert/sda)

.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Ron Delhees kommt vom Ligakonkurrenten GC Amicitia. (Archivbild)
Ron Delhees kommt vom Ligakonkurrenten GC Amicitia. (Archivbild)
Ron Delhees und Kristian Bliznac unterschreiben beim Schweizer Meister  Die Kadetten Schaffhausen verstärken sich auf die kommende Saison hin mit zwei Rückraumspielern. mehr lesen 
Manuel Liniger sprach von einem verdienten Sieg.
Reaktionen auf den Meistertitel der Kadetten  «Bloss e chliini Stadt mit bürgerleche Wänd. Bloss e chliini Stadt, wo ein dr anger kennt.» Schaffhausen, wie es besungen worden ist, flippt nicht mehr aus, wenn die Kadetten Meister ... mehr lesen  
Neunter Titel  Die Kadetten Schaffhausen sichern ... mehr lesen
Thuns Nicoals Reamy gegen David Graubner und Ivan Karacic.
Titel Forum Teaser
  • kurol aus Wiesendangen 4
    Das Richtige tun Hatten wir schon, talentierte Spieler wechselten zu Bayern und ... Mi, 01.06.16 12:01
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Zu dumm nur, dass der Jorian zu 100% aus chemischen Verbindungen besteht, er warnt ... Fr, 22.01.16 21:16
  • Pacino aus Brittnau 731
    Weltweit . . . . . . wird Hanf konsumiert. Zum Genuss aber auch als Arzneimittel. ... Fr, 22.01.16 08:58
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    1 : 0 Daesh (IS) vs. Freie Restwelt Es läuft aber immer noch die erst Halbzeit. Verlängerung und ... Di, 17.11.15 22:26
  • Bogoljubow aus Zug 350
    Wenn die Russen flächendeckend gedopt haben, dann muss man die Ergebnisse sehr genau ... Fr, 13.11.15 10:53
  • jorian aus Dulliken 1754
    5'000'000 zu 0 für die Verschwörungstheoretiker! Was heute um 20:15 schönes kommt! http://www.3sat.de/programm/ ... Do, 22.10.15 19:21
  • jorian aus Dulliken 1754
    Der Fussballgott! Der Name dieses Gottes wird im Hörspiel nicht genannt, dennoch weiss ... Fr, 16.10.15 18:51
  • Koelbi aus Graz 1
    Wir freuen uns... ...auf den Test gegen den Lieblingsnachbarn am 17. November. ... Mo, 12.10.15 03:31
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 4°C 11°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass wechselnd bewölkt, Regen
Basel 5°C 11°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 2°C 9°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 4°C 10°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen starker Schneeregen
Luzern 6°C 11°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass wechselnd bewölkt, Regen
Genf 8°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 13°C 19°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wechselnd bewölkt
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten