Handball: Im Sog von Winterthurs schwedischem Torzauberer

publiziert: Freitag, 19. Dez 2003 / 10:27 Uhr

Pfadi Winterthur tritt am Sonntagnachmittag (16 Uhr) im Zagreber Dom Sportova gewiss nicht chancenlos zum Rückspiel des Champions-League-Achtelfinals an. Doch eine Reserve von nur drei Toren ist gerade im Handball erfahrungsgemäss schnell verspielt.

Auf dem schwedischen Torhüter Jan Stankiewicz ruhen insbesondere die Hoffnungen von Pfadi Winterthur.
Auf dem schwedischen Torhüter Jan Stankiewicz ruhen insbesondere die Hoffnungen von Pfadi Winterthur.
Vor Wochenfrist trugen die Akteure mit ausländischem Pass den Hauptverdienst zum 32:29-Sieg des Schweizer Titelhalters. Chi-Hyo Cho und der abermals faszinierende Won-Chul Paek schossen über die Hälfte der Treffer.

Im Tor verhinderte Jan Stankiewicz mit 24 Paraden eine vorzeitige Entscheidung gegen Pfadi. Die Klasse des Schweden wird die international eher dünnbrüstige Pfader Belegschaft in Kroatien fraglos ein weiteres Mal beanspruchen müssen, um unter die besten acht Teams der europäischen Eliteklasse vorzustossen.

Stankiewicz redet den verlustpunktlosen Leader der kroatischen Meisterschaft nicht besser als er ist. Er hat wohl einige starke Individualisten ausgemacht, aber vergleichen mag der Schwede die aktuelle Ausgabe nicht mit jener hochkarätigen Zagreber Mannschaft, die mehrmals den Final erreicht hat.

9000 fanatische Zuschauer erwartet

Dass der Gegner womöglich von gegen 9000 fanatischen Zuschauern unterstützt wird, ist aber selbst für den 34-Jährigen mit mehrjähriger Bundesliga-Erfahrung von Bedeutung: "Das Heimspiel ist für Zagreb ein unheimlich grosser Vorteil."

Von der ungewohnten Kulisse dürfen sich die Pfader keinesfalls beeindrucken lassen. Unkontrollierte Aktionen gleich zu Beginn wären der erste Schritt Richtung Abgrund.

"Mit Panik haben wir keine Chance. Nur wenn wir die Ruhe bewahren und keine Gegenstosswellen zulassen, wird sich der Druck verlagern", zeichnet Stankiewicz in Gedanken den Weg zur Viertelfinal-Qualifikation. "Die Schweizer Nationalspieler, Cho, Paek und ich, wir wissen alle sehr genau, was in solchen Partien abläuft."

Nach dem Hinspiel waren sich die Winterthurer über den Wert des Resultats unschlüssig -- vor allem deshalb, weil sie in ihren besten Phasen mit sechs Treffern Vorsprung führten.

Dem pflichtet Stankiewicz teilweise bei: "Unmittelbar nach dem Spiel überwog der Ärger, nicht deutlicher gewonnen zu haben. Aber das ist jetzt erledigt. Ich rechne jedenfalls damit, dass die Entscheidung erst in der letzten Viertelstunde des Rückspiels fällt." Und der Europameister von 1998 hofft, "dass sich die Müdigkeit nicht wieder nachteilig auswirkt".

Die Rolle der Reservisten

Ein Blick zurück. In Winterthur gelang Pfadi ein Traumstart mit neun Angriffen in Serie ohne Fehler. Zagrebs Maschinerie geriet nach der fünften erfolgreichen Aktion in Folge gewaltig ins Stocken; acht von neun weiteren Vorstössen endeten in den Händen von Stankiewicz.

Die imposante Abwehrquote des Schweden stellte einige Kroaten vor ernsthafte Probleme. Der Winterthurer Torhüter liess sich aus grösserer Distanz kaum überwinden. "Unser Ziel muss auch in Zagreb sein, sie auf etwa neun Metern Distanz zu halten. Wenn sie nicht unbedrängt schiessen können, fällt es mir leichter, die Situation gut zu lesen."

Die so genannte Justierungszeit, wie sie Stankiewicz umschreibt, darf allerdings unter keinen Umständen zu lange dauern. Zur Korrektur einer allenfalls frühen und deutlichen Differenz bedürfte es zweifellos einer grösseren Breite im Kader.

Oder man müsste das Potenzial der Reservisten besser ausnützen; sie sollten im Bedarfsfall den Stammspielern auch einmal eine Erholungspause verschaffen können, ohne dass Pfadi (wie im Hinspiel gesehen) gleich in Schwierigkeiten gerät.

Wunderdinge in der Offensive sind gerade von der zweiten Garnitur nicht zu erwarten. Gleiches gilt für die Abwehrarbeit eines Thomas Gautschi. Der Internationale verteidigt erst seit diesem Sommer regelmässig.

Die Zusammenarbeit mit dem erst Anfang Saison dazugestossenen Iwan Ursic ist ausbaufähig -- das haben in Winterthur alle erkannt. "In der Defensive ist manches noch nicht ausgereift. Da können wir keine Zauberei veranstalten", schränkt Stankiewicz ein.

Die Spiele

Champions League. Rückspiele. Sonntag, 21. Dezember, im Dom Sportova ab 16 Uhr (live auf SF2): RK Zagreb - Pfadi Winterthur. Samstag: Chambéry/Fr - Ciudad Real/Sp (Hinspiel 28:36). Magdeburg - Skjern/Dä (25:30). Lemgo - Ljubljana 28:28). Fotex Veszprem/Un - Barcelona (29:33). -- Sonntag: Celje/Sln - Leon/Sp 25:38. Kolding/Dä - Flensburg-Handewitt (29:34). Montpellier/Fr (TV) - Pick Szeged/Un (22:29).

(Sven Schoch/Si)

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