Handball: Wiedersehen mit dem unpopulären Serienmeister

publiziert: Freitag, 12. Dez 2003 / 17:50 Uhr

Bald sechs Jahre nach dem skandalträchtigen Viertelfinal-Rückspiel in Winterthur treffen Pfadi und RK Zagreb wieder auf Champions-League-Ebene zusammen. Es kündigt sich ein in jeglicher Beziehung umstrittener Achtelfinal-Vergleich an.

Wird das Spiel zwischen Pfadi und Zagreb diesmal von einem neutralen Schiedsrichter geleitet?
Wird das Spiel zwischen Pfadi und Zagreb diesmal von einem neutralen Schiedsrichter geleitet?
Den 28. Februar 1998 haben sie in Winterthur nicht vergessen. Der Tag, an dem zwei russische Schiedsrichter Spieler und Publikum gleichermassen zur Weissglut trieben und Zagreb zum Halbfinal-Vorstoss verhalfen, ging in die Handball-Geschichte ein.

Monatelang beschäftigten sich diverse Kommissionen des europäischen Verbandes mit den schweren Betrugsvorwürfen. Erhärten liess sich nie etwas, weshalb den Pfadern neben dem sportlichen Schaden nur der Spott der Kroaten blieb.

Nur einer der damaligen Pfadi-Formation, der Südkoreaner Chi-Hyo Cho, steht heute Samstag wieder auf dem Parkett. Wohl auch deshalb vermeiden es die Pfader tunlichst, die Emotionen vergangener Tage allzu stark zu gewichten.

Gleichwohl steht ausser Zweifel, dass sich die Winterthurer noch so gerne für das bittere Out revanchieren wollen. Wie gut die Chancen zur Rehabilitierung stehen, ist schwierig abzuschätzen. Bleiben die Schweizer von Ausfällen verschont, ist ihnen selbst im Rückspiel in Zagreb ein vernünftiges Resultat zuzutrauen.

Rhythmuswechsel obligat

Entscheidend wird sein, wie schnell Pfadi die Anpassung an den internationalen Standard vornehmen kann. In den vergangenen Wochen reihte der Titelhalter auf heimischer Bühne problemlos fünf Siege aneinander.

Gefordert wurde der Meister in der Swiss Handball League wenig bis gar nicht. Sportchef Ernst Liniger spricht gar von Spaziergängen, sagt aber auch: "Ich habe keine Angst, dass wir den Hebel nicht umstellen können. In der Champions League gelang uns das mit Ausnahme des Spiels in Karvina immer."

Wer wie die Pfader mit drei aktuellen Weltmeistern konfrontiert sein wird, ist gewiss nicht schlecht beraten, selbstbewusst aufzutreten. Gleiches jedenfalls ist vom dreifachen Champions-League-Finalisen zu erwarten.

Seit 1991 stehen die von Nationalcoach Lino Cervar geführten Zagreber im kroatischen Championat an erster Stelle; notfalls wird ihnen am grünen Tisch dazu verholfen. In dieser Saison hat der mächtige und der Polit-Szene nahe stehende Verein aus der Hauptstadt alle 13 Spiele gewonnen -- Schulden hin, fehlende Lohnzahlungen her.

Ernst Liniger ortet Zagrebs grösste Qualität "in der physischen Überlegenheit". Diesem Vorzug gelte es mit Geschwindigkeit und besserer Technik zu entgegnen.

Im Übrigen kennen die Winterthurer den Zagreber Spielmacher Denis Spoljarec sehr gut. Er trug ein Jahr lang das Leibchen Pfadis und bekam keinen Vertrag mehr. "Auf ihn ist im Spiel der Kroaten vieles zugeschnitten", weiss Liniger, der den Kontrahenten nachwievor als schlagbar taxiert.

Mit dem Night-Liner nach Zagreb

Schon Mitte Woche zeichnete im Lager der Pfader eine Busreise zum Rückspiel in Zagreb ab. Ein Charterflug fiel aus Spargründen aus den Traktanden, Plätze in einer Linienmaschine waren keine mehr erhältlich.

Deshalb entschied sich die Klubleitung für einen so genannten Night-Liner, einen Bus mit rund zwanzig Schlafkojen. "Es ist sicher keine optimale Lösung, aber wohl die beste der verbliebenen Varianten", erklärte Ernst Liniger. Die (vermeintlich mittellosen) Zagreber reisen übrigens bequem per Privat-Flieger in die Schweiz.

Champions League. Achtelfinal. Hinspiel am Samstag in der Eulachhalle Winterthur (16 Uhr/Live auf SF2).

Rückspiel am Sonntag, 21. Dezember, in Zagreb (16 Uhr).

(von Sven Schoch/Si)

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