Handball: Zweites Double für Pfadi nach 1998

publiziert: Donnerstag, 22. Mai 2003 / 23:06 Uhr

Pfadi Winterthur bleibt die Nummer 1 im Schweizer Handball. Das Team von Goran Perkovac gewann bei Qualifikationssieger Wacker Thun im entscheidenden dritten Match des Playoff-Finals 34:29 und holte zum zweiten Mal nach 1998 das Double sowie den insgesamt achten Titel der Vereinsgeschichte.

Die Entscheidung zu Gunsten der Winterthurer fiel zwischen der 22. und 33. Minute, als sie aus einem 12:15-Rückstand eine 20:15-Führung herausspielten. Wacker kam nie mehr näher als drei Tore heran, zu abgeklärt trat Pfadi auf.

Damit setzte sich die individuelle Klasse der Pfader gegen Wackers Kollektiv und Power-Handball durch. Insbesondere die beiden Südkoreaner Chi-Hyo Cho (13 Treffer/9 in der zweiten Hälfte) und Won-Chul Paek (9/1) trumpften mit total 22 Toren gross auf und waren von der Thuner Verteidigung nie zu stoppen. Zudem zeigte Pfadis Goalie Pascal Stauber einmal mehr, was in ihm steckt. Mit insgesamt 19 Paraden gewann er dass Duell gegen Suik-Hyung Lee klar und empfahl sich eindrücklich für eine Vertragsverlängerung.

Der Südkoreaner Lee dagegen, normalerweise die Zuverlässigkeit in Person, erwischte einen rabenschwarzen Tag und musste sich mit sechs abgewehrten Schüssen begnügen. Zudem unterliefen ihm bei der Angriffsauslösung ungewohnte Fehler. Auch der Rückraum war insgesamt zu ineffizient, es fehlte die Cleverness. Der SHL-Topskorer Martin Friedli beispielsweise verwertete zwar seine ersten drei Abschlussversuche, danach hatte er jedoch sein Pulver verschossen. Der Thuner Regisseur und Captain erreichte in den drei Finalspielen nie sein Rendement und vermochte sich nur selten durchzusetzen.

Pfadi-Trainer Goran Perkovac war mit seiner Mannschaft natürlich sehr zufrieden. "Ich habe immer gesagt, dass wir das beste Team der Schweiz sind, allerdings hat man mir das nicht geglaubt. Heute haben wir es gezeigt", erklärte der kroatische Olympiasieger von 1996. Ihre Qualität habe entschieden, nicht das breitere Kader der Thuner. "Wir haben fast auf jeder Position den besten Spieler im Land.". Für Perkovac war es bereits der dritte Titel in der zweiten Saison als Trainer bei den Winterthurern. Dennoch ist es nach wie vor unsicher, ob er einen neuen Kontrakt erhält. Er wolle sich damit nun nicht beschäftigen und erstmals feiern, sagte Perkovac.

Thuns Trainer Peter Bachmann sah den Grund der Niederlage in der schwachen Verteidigung. "Ich habe immer gesagt, dass man mit einer guten Defensive Meisterschaften gewinnt. Nun bekommen wir 34 Tore, das sagt eigentlich schon alles." Dabei sah es lange Zeit sehr gut für die Berner Oberländer aus. Dank ihrem variableren Spiel gingen sie bis zur 22. Minute 15:12 in Führung und hatten die Partie gut im Griff. Danach wurden sie jedoch zu hektisch, schlossen viel zu früh ab und bauten damit den Pfader Goalie Pascal Stauber auf.

Bachmann sprach vor der entscheidenden Begegnung von der einmaligen Chance, nach dem ersten Cupsieg im vergangenen Jahr nun auch erstmals Meister zu werden. In der nächsten Spielzeit dürfte es für Wacker sehr schwierig werden, an die starken Leistungen in dieser Saison anzuknüpfen. Mit Matthias Zumstein (69 Länderspiele) und Thomas Sedioli (20) verlieren die Thuner zwei erfahrene Leistungsträger. Beide ziehen sich vom Spitzenhandball zurück. Insbesondere Zumstein hinterlässt wohl ein grosse Lücke -- vor allem in der Verteidigung. Neu zur Mannschaft stossen der Suhrer Marcel Tobler und Torhüter Christian Wyss von Zofingen. Wyss ersetzt Christoph Neuhaus, der ebenfalls aufhört.

Obwohl Pfadi die Regular Season mit acht Punkten Rückstand auf Wacker im 2. Rang abschlossen hat, ist der zweite Titel in Folge verdient. Seit der Verpflichtung von Won-Chul Paek Ende November holten die Winterthurer mehr Punkte als Thun.

von Sascha Fey, Thun

Wacker Thun - Pfadi Winterthur 29:34 (15:18)

Lachenhalle. -- 2000 Zuschauer (ausverkauft). -- SR: Vitzthum/Choquard. -- Torfolge: 0:1, 1:1, 2:2, 2:4, 4:4, 4:6, 5:7, 7:7, 8:9, 10:9, 10:10, 11:11, 13:11, 13:12, 15:12 (22.), 15:18; 15:20, 16:20 (33.), 17:20, 17:22, 19:24, 20:24, 20:26, 21:26, 21:28, 22:29, 24:29, 26:31, 28:33, 29:34. -- Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Wacker, 2mal 2 Minuten gegen Pfadi.

Wacker Thun: Lee/Neuhaus; Cyril Dähler, Sandro Dähler (1), Friedli (3), Furer (1), Kohli, Massa, Sedioli (6), Stettler (1), Vonlanthen (7), Zbinden (9/1), Zumstein (1).

Pfadi Winterthur: Stauber/Langhard (14.-18.); Cho (13/3), Dieffenbach (1/1), Gautschi (6), Lieberherr (2), Manuel Liniger (1), Raphael Liniger (1), Oltmanns, Paek (9), Studer, Vass (1).

Bemerkungen: Beide Teams komplett. Timeouts: Pfadi (26./15:14, 52./24:29); Wacker (29./15:17). Stauber hält Penalty von Zbinden (36./18:22).

(bert/Si)

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