Handytarife weiterhin im Vergleich zu hoch

publiziert: Mittwoch, 9. Jul 2008 / 11:43 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 9. Jul 2008 / 15:31 Uhr

Biel - Die Mobiltelefonie boomt weiter: Erstmals gibt es in der Schweiz mehr Abonnements als Einwohner. Doch die Tarife liegen immer noch deutlich über jenen in der EU. Im Gegensatz dazu ist das Telefonieren im Festnetz hierzulande äusserst günstig.

Schweizer bevorzugen bei den Handytarifen Abonnements.
Schweizer bevorzugen bei den Handytarifen Abonnements.
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4,2 Prozent mehr Handy-Abonnements als Einwohner habe es im Oktober 2007 in der Schweiz gegeben, sagte Philipp Metzger, Leiter der Abteilung Telecomdienste im Bundesamt für Kommunikation, am Mittwoch in Biel an der Jahresmedienkonferenz des Bundesamtes.

Damit stieg die so genannte Marktdurchdringung von 86,7 Prozent im Jahr 2004 auf 104,2 Prozent. Nach wie vor ist das Handy in der Schweiz aber ein «Zweitgerät»: Nur etwa 7 Prozent der Besitzer gaben letztes Jahr in einer Umfrage an, keinen Festnetzanschluss mehr zu besitzen.

Im übrigen Europa sind Handys weitaus verbreiteter: Die durchschnittliche EU-Marktdurchdringung lag 2007 knapp 8 Prozentpunkte höher als in der Schweiz. Dem war nicht immer so: 2004 waren es noch rund 2 Prozentpunkte weniger als in der Schweiz gewesen.

Inzwischen hat die EU jedoch kräftig aufgeholt. Einzelne Länder weisen gar schwindelerregend hohe Handyraten auf. In Italien, Luxemburg und den baltischen Staaten als Spitzenreiter gibt es zwischen 40 und 50 Prozent mehr Abonnements als Einwohner.

Keine niedrigeren Tarife

In der Schweiz ist der anhaltende Vormarsch der Handys jedoch nicht mit tieferen Tarifen einhergegangen. Die monatlichen Kosten für ein Handy-Abonnement mit mittlerem Nutzungsbedarf liegen im Durchschnitt 23 Franken über jenen in der EU.

Auch die Gebühr für den Anruf auf ein anderes Mobilnetz ist in der Schweiz rund 5 Franken höher als in Europa. Erfreulich sei jedoch, dass diese Kosten parallel zu jenen in der EU gesunken seien, sagte Metzger.

Typisch für den Schweizer Mobilfunk-Markt sei ausserdem die «stoische Treue der Konsumenten» zur Swisscom. Diese hatte im Oktober 2007 nach wie vor 60 Prozent Marktanteil inne. In der EU kommt die grösste Anbieterin im Durchschnitt auf rund 40 Prozent.

Grosser Wettbewerb im Festnetz

Sehr wettbewerbsfähig sei die Schweiz dagegen in der Festnetz-Telefonie, sagte Metzger weiter. Mit Ausnahme der Preise für Ortsgespräche lägen die Tarife etwa im Bereich des europäischen Durchschnitts oder darunter. Äusserst günstig sind Auslandgespräche. Nur der ursprüngliche Monopolist in Zypern kann noch tiefere Preise bieten.

Der Wettbewerb im Bereich der Festnetztelefonie ist in der Schweiz entsprechend gross: Erstmals stieg 2007 der Anteil jener Abonnenten, die für den direkten Zugang zum Festnetz einen alternativen Anbieter nutzen, mit 13,9 Prozent über den entsprechenden Wert in der EU.

Swisscom dominiert Breitband-Markt

Weit verbreitet sind in der Schweiz Breitband-Anschlüsse fürs Internet: 2007 verfügte 30,5 Prozent der Bevölkerung über einen solchen. Lediglich in Schweden, Finnland, Dänemark und den Niederlanden waren es noch mehr.

Breitband ist eine Domäne der Swisscom: Die Kabelnetzbetreiber und die Marktneulinge verloren seit 2005 5 respektive 8 Prozent Marktanteile. Er gehe jedoch davon aus, dass die Entbündelung der letzten Meile den Wettbewerb wieder beleben werde, sagte Metzger.

Bei der Entbündelung habe die Schweiz einen grossen Rückstand auf viele europäische Länder. Bis zum 1. Januar 2008 seien 700 Leitungen in der Schweiz entbündelt worden. In Österreich seien es - auch wegen des früher in Kraft getretenen EU-Rechts - bereits deren 273 531 gewesen.

(fest/sda)

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