Haradinaj erklärt sich für unschuldig

publiziert: Montag, 14. Mrz 2005 / 11:14 Uhr / aktualisiert: Montag, 14. Mrz 2005 / 12:48 Uhr

Den Haag - Der bisherige Ministerpräsident des Kosovo, Ramush Haradinaj, hat sich vor dem UNO-Tribunal in Den Haag als nicht schuldig bezeichnet. Ihm werden zahlreiche Kriegsverbrechen vorgeworfen.

Ramush Haradinaj.
Ramush Haradinaj.
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Sein Anwalt kündigte einen Antrag auf Haftverschonung an. Der 36-Jährige hatte sich dem Tribunal am vergangenen Mittwoch gestellt und wurde in Untersuchungshaft genommen. Er soll als Kommandant der früheren kosovo-albanischen Guerilla UCK von März bis September 1998 im westlichen Teil des Kosovos schwere Verbrechen an Zivilisten begangen haben.

Zu den 37 Anklagepunkten gehören Mord, Vertreibung, Folter und Vergewaltigung. Die Opfer seien die serbische Bevölkerungsminderheit, aber auch Roma gewesen, die vertrieben werden sollten. Zurückgebliebene sowie angebliche Kollaborateure wurden umgebracht, heisst es in der Anklage.

Zuverlässiger Partner für die UNO

Insgesamt muss er sich in 17 Fällen wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und in 20 Fällen wegen Verletzungen des Kriegsrechts vor dem Gericht in Den Haag verantworten.

Haradinaj wurde im Dezember zum Ministerpräsidenten der noch immer unter UNO-Verwaltung stehenden Provinz Kosovo gewählt und wollte sich für deren staatliche Unabhängigkeit einsetzen. Der UNO galt er zuletzt trotz der Vorwürfe als zuverlässiger und einflussreicher Partner. Nach Vorlage der Anklage aus Den Haag trat er jedoch zurück.

Als Kriegsheld gefeiert

Von vielen Kosovo-Albanern wird er als Kriegsheld betrachtet. Er ist der hochrangigste Freischärler des Kosovo aus der Zeit des Krieges gegen serbische Truppen, dem in Den Haag der Prozess gemacht wird.

Mit Haradinaj angeklagt sind der ihm damals direkt unterstellte Anführer der Einheit "Schwarze Adler", Idriz Balaj, sowie Lahi Brahimaj, ein weiterer UCK-Kommandant. Auch sie bezeichneten sich als unschuldig.

Unterdessen reiste wiederum ein wegen Kriegsverbrechen angeklagter bosnischer Serbe freiwillig nach Den Haag. Der frühere Offizier der bosnisch-serbischen Militärpolizei Gojko Jankovic wollte sich ebenfalls dem UNO-Tribunal stellen. Ihm werden Verbrechen an Muslimen im ostbosnischen Foca vorgeworfen.

(rp/sda)

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