Proteste, Randale und Gewalt

Harte Fronten in Venezuela

publiziert: Donnerstag, 20. Feb 2014 / 07:42 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 20. Feb 2014 / 22:02 Uhr
Nicolás Maduro fordert die Opposition zum Ende der Gewalt auf.
Nicolás Maduro fordert die Opposition zum Ende der Gewalt auf.

Caracas - Keine Ruhe in Venezuela: Im südamerikanischen Staat stehen sich Opposition und Regierung angesichts der eskalierenden Gewalt bei Protesten in verschiedenen Landesteilen unversöhnlich gegenüber.

8 Meldungen im Zusammenhang
In der Hauptstadt Caracas kam es am Mittwoch und in der Nacht zum Donnerstag erneut zu Zusammenstössen zwischen Demonstranten und Polizei sowie paramilitärischen Gruppen regierungstreuer Anhänger. Mehrere Menschen wurden durch Schüsse verletzt.

Regierung und Opposition gaben sich gegenseitig die Schuld an der Eskalation. Eine Aufforderung der USA zum Dialog wies Caracas als «grobe Einmischung» in innere Angelegenheiten zurück.

Polizeieinheiten waren auch am Mittwoch wieder mit Tränengas gegen Demonstranten vorgegangen. Einige Strassen der Hauptstadt waren auch am Donnerstag durch brennende Barrikaden blockiert.

Seit dem 12. Februar kamen nach Medienangaben mindestens sechs Menschen bei den Unruhen ums Leben, fünf von ihnen starben durch Schüsse. Unter den Opfern sind zwei Anhänger der Regierung und vier Demonstranten.

Weitere Haft für López

Angeheizt wurde die Stimmung durch die Nachricht, dass der oppositionelle Politiker Leopoldo López für zunächst 45 Tage in Haft bleiben soll. Während dieser Zeit soll geprüft werden, ob und wie er an der Organisation der Proteste beteiligt war.

Die Behörden werfen ihm Anstiftung zur Gewalt vor. Die Anklage wegen Terrorismus und Mord wurden dagegen fallen gelassen. Dennoch droht López im Falle eines Schuldspruchs eine mehrjährige Haftstrafe. Er hatte sich am Dienstag freiwillig der Polizei gestellt.

US-Präsident Barack Obama zeigte sich am Rande des Nordamerika- Gipfels im mexikanischen Toluca besorgt über die Lage in Venezuela. «Gemeinsam mit der Organisation Amerikanischer Staaten fordern wir die venezolanische Regierung zur Freilassung der festgenommenen Demonstranten und zu einem echten Dialog auf», sagte Obama.

Diese Äusserungen wurden Venezuelas Aussenministerium als «neuerliche grobe Einmischung» in innere Angelegenheiten zurückgewiesen.

Harte Töne

Der linke Staatschef Staatschef Nicolás Maduro schlug angesichts der andauernden Proteste erneut harte Töne an. «Wir stehen vor einem sich weiter entfesselnden Staatsstreich gegen Venezuela. Der Chef des Faschismus ist schon gefangen, und ich werde das mit allen Faschisten machen, wo immer sie sein mögen», sagte Maduro mit Blick auf López.

Die Regierung zeigte Videos, auf denen teils vermummte Demonstranten Gebäude und Barrikaden in Brand setzen und Polizisten mit Steinen bewerfen. Die Opposition beschuldigte dagegen Regierungsanhänger, mit schweren Waffen auf Demonstranten zu feuern. Für Samstag rief das Oppositionsbündnis MUD zu einem Protestmarsch auf.

Die Studentenproteste richten sich vor allem gegen die mangelnde Sicherheitslage in Venezuela, das über eine der weltweit höchsten Mordraten verfügt. Zudem leidet das ölreiche Land unter einer drastischen Wirtschaftskrise, für die die Regierung Spekulanten und die rechte Opposition verantwortlich macht. 2013 verzeichnete Venezuela eine Inflationsrate von über 55 Prozent.

(bert/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Caracas - Der seit fast vier Monaten inhaftierte venezolanische Oppositionsführer ... mehr lesen
Leopoldo López wurde im Februar verhaftet. (Archivbild)
Nicolas Maduro. (Archivbild)
Caracas - Venezuelas Nationalgarde ... mehr lesen 1
Caracas - Venezuelas Präsident Nicolás Maduro hat den sofortigen Abbruch der ... mehr lesen
Venezuelas Präsident Nicolás Maduro.(Archivbild)
Caracas - In Venezuela sind am Sonntag mehr als 40 regierungskritische Demonstranten freigelassen worden. Die Freilassung der am Freitag festgenommenen Demonstranten wurde von der Nichtregierungsorganisation Foro Penal am Sonntag bestätigt. mehr lesen 
In der Stadt Caracas wurden Festnahmen wegen Protesten vorgenommen.
Caracas - Bei Protesten gegen den venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro ist es erneut zu gewaltsamen Zusammenstössen gekommen. 41 Demonstranten seien festgenommen ... mehr lesen
Weitere Artikel im Zusammenhang
Genf/Bern - Einige hundert Personen haben in mehreren Schweizer Städten gegen die Gewalt in Venezuela demonstriert. Sie baten den Bundesrat und alle internationalen Organisationen in der Schweiz, Präsident Nicolas Maduro aufzufordern, die Repression einzustellen. mehr lesen 
Caracas - Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro hat die Ausweisung von drei Konsularbeamten der US-Botschaft in Caracas verfügt. Maduro erklärte am Sonntag, die drei hätten gegen die venezolanische Regierung konspiriert. mehr lesen 
Caracas - Tausende Gegner und Anhänger der Links-Regierung in Venezuela sind am Samstag in der Hauptstadt Caracas auf die Strasse gegangen. Die USA zeigten sich besorgt über die Lage in dem südamerikanischen Land. mehr lesen  1
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche Überwachung der Erdoberfläche, insbesondere für militärische Zwecke.
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche ...
Nach Berichten aus den USA plant SpaceX den Bau eines neuen Satellitennetzwerks für einen US-Geheimdienst. Dieses Netzwerk namens «Starshield» soll die gesamte Erdoberfläche überwachen. mehr lesen 
Musikstreaming-Apps im App Store  Brüssel hat Apple mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Laut einer Untersuchung ... mehr lesen  
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store benachteiligt.
Internationales Super-Wahljahr 2024.
Während die USA und andere Länder sich auf die bevorstehenden Wahlen vorbereiten, prognostiziert eine neue Studie eine Eskalation der täglichen Aktivitäten von bösartig-manipulierenden Akteuren, ... mehr lesen  
Obwohl künstliche Intelligenz komplexe Probleme lösen kann, hat sie auch ihre Grenzen. In einem virtuellen Test ... mehr lesen  
Die US-Army testet KI gesteuerte Drohnen - und wurde überrascht.
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 0°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Basel 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt gewitterhaft
St. Gallen 1°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Bern 0°C 12°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 1°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt, Regen
Genf 5°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 8°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten