Hausarzt mitschuldig an Tod einer Schwangeren

Eine Sprecherin des Aarauer Bezirksgericht bestätigte am Freitag einen Bericht der «Aargauer Zeitung», wonach der wegen fahrlässiger Tötung schuldig gesprochene Allgemeinpraktiker neben der bedingten Gefängnisstrafe auch zu einer Busse von 3000 Franken verurteilt wurde. Das Gericht folgte damit dem Antrag der Staatsanwaltschaft.
Der verurteilte Aarauer Arzt war Ende Juni notfallmässig zu einem Hausbesuch einer hochschwangeren Frau gerufen worden. Er liess danach der unter heftigen Bauchschmerzen leidenden Frau von einer Apotheke ein Medikament bringen. Auf eine Blutdruckmessung oder eine Urinprobe verzichtete der Hausarzt der Patientin.
Stunden nach dem Hausbesuch starben die Frau und ihr ungeborenes Kind an einer Schwangerschaftsvergiftung. Das Gericht kam aufgrund eines Gutachtens zum Schluss, dass die Frau mit einer Überweisung ins Spital vielleicht hätte gerettet werden können. Der Verteidiger forderte einen Freispruch. Ein Rekurs ans Obergericht wird geprüft.

(klei/sda)