Hausgemachte Probleme bei Real Madrid

publiziert: Mittwoch, 1. Nov 2006 / 00:04 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 1. Nov 2006 / 07:17 Uhr

Auf nationaler Ebene läuft es Real Madrid immer besser, in der Champions League fehlt dem spanischen Rekordmeister ein Sieg zum Achtelfinal-Einzug -- und doch rumort es bei den «Königlichen». Als Unruheherde wurden zwei bekannte Edelreservisten ausgemacht.

Für Ronaldo verliefen die letzten Wochen fast schon demütigend.
Für Ronaldo verliefen die letzten Wochen fast schon demütigend.
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Von einem «Aufstand der Dicken» schrieb die deutsche Nachrichtenagentur dpa vor dem Aufeinandertreffen von Real mit Steaua Bukarest. Mit der Schlagzeile waren Ronaldo und Antonio Cassano gemeint, deren Teamstatus derzeit mit demjenigen einiger ihrer Körperkilos korrespondiert: Sie sind überzählig. Die beiden Diven gingen in den letzten Tagen in die mediale Offensive und forderten im Gegensatz zum zuletzt ebenfalls nicht regelmässig eingesetzten David Beckham einen Stammplatz.

Doch Trainer Fabio Capello wird wohl auch gegen Steaua am bewährten Stamm festhalten und den aufmüpfigen Stars allenfalls Kurzeinsätze gönnen. David Beckham scheint sich mit seiner Rückversetzung ins zweite Glied abgefunden zu haben.

«Ich muss nicht immer spielen. Ich kann nicht allein von meinem Namen und dem Ruhm vergangener Tage leben», sagte der auch aus Englands Nationalteam ausgebootete Mittelfeldspieler. «Die Mannschaft spielt gut, und da muss ich eben warten, bis sich mir eine Chance bietet.»

Demütigung für Ronaldo

Für Ronaldo verliefen die letzten Wochen fast schon demütigend. Der leicht übergewichtige Brasilianer, der seit seiner vor sechs Wochen auskurierten Knieoperation die Normalform noch nicht gefunden zu haben scheint, wärmte sich während des gewonnenen Ligaspiels in Tarragona (3:1) 40 Minuten lang vergeblich auf. Als sich Ronaldo bei Klubpräsident Ramon Calderon darüber beschweren wollte, wurde sein Anruf nicht einmal durchgestellt...

Spanische Medien befürchten bereits, bei Real könnte es zum grossen Knall kommen. «Was wir mit Cassano erlebt haben, war nur ein Vorgeschmack auf das, was uns mit Ronaldo bevorsteht», schrieb die Sportzeitung «As». Cassano wurde intern für zwei Wochen gesperrt, weil er Capello als «Mistkerl» bezeichnet haben soll.

Vorzeitig den Vorstoss in die Top 16 sichern

Auf sportlicher Ebene kann sich Real heute Abend mit einem Sieg gegen Steaua Bukarest aufgrund der gewonnenen Direktbegegnungen mit dem rumänischen Meister vorzeitig den Vorstoss in die Top 16 sichern. Lyon, dem noch makellosen Leader der Gruppe E, genügt im Heimspiel gegen Dynamo Kiew sogar ein Unentschieden.

Das Team von Gérard Houllier, das wettbewerbsübergreifend die letzten 13 Spiele in Folge gewonnen und im Gerland seit Ende Oktober 2002 nicht mehr verloren hat, trifft auf einen Gegner, der ohne sechs verletzte Stammspieler nach Frankreich gereist ist. Bei Lyon ist der Schweizer Innenverteidiger Patrick Müller nach seiner Schulterverletzung noch nicht ganz fit.

In der Gruppe F könnte ebenfalls schon die Entscheidung fallen, welche zwei Teams weiterkommen. Die britischen Klubs Manchester United (gegen den FC Kopenhagen) und Celtic Glasgow (gegen Benfica Lissabon) hätten ihr Achtelfinal-Ticket mit einem Auswärtssieg auf sicher. ManU würde in der dänischen Kapitale sogar ein Remis genügen, vorausgesetzt Celtic gewinnt sein Gastspiel.

HSV vor dem Out

Mindestens bis zum 5. Spieltag müssen sich die Teams der Gruppe G gedulden, ehe der/die Achtelfinal-Teilnehmer jenes Pools feststehen. Jedoch kann der Hamburger SV das Europacup-Abenteuer abhaken, wenn er gegen den FC Porto verliert und Arsenal gegen Leader ZSKA Moskau punktet.

Das in der Gruppe H führende Milan kann mit einem Sieg gegen Anderlecht den Frust über den wenig berauschenden Serie-A-Saisonstart wenigstens temporär vergessen machen. Mit einem Erfolg und einem Punktverlust von Lille in Athen wären die «Rossoneri» durch.

(smw/Si)

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