Heinz Julens umstrittene Porträts waren ein Akt der Abrechnung

Das Kantonsgericht hatte im vergangenen Dezember festgestellt, Heinz Julen habe mit seinen Porträts von Alexander Schärer und dessen Freundin deren Persönlichkeit verletzt. Es verbot ihm, die Bilder oder Abbildungen davon auszustellen oder zu reproduzieren und ordnete die Herausgabe der umstrittenen Werke an.

Zudem verpflichtete es ihn, eine Genugtuung von 3000 Franken für die Freundin Schärers zu Gunsten einer Berner Stiftung für junge Künstler zu bezahlen. Dagegen erhob Julen Berufung und staatsrechtliche Beschwerde ans Bundesgericht.

Die Lausanner Richter wiesen die Beschwerde ab und hielten im Wesentlichen fest, dass Julen das Recht der Kläger auf das eigene Bild und damit ihre Persönlichkeit verletzt habe. Die umstrittenen Porträts seien vom Kantonsgericht dabei zu Recht in einen grösseren Zusammenhang gestellt worden.

Namentlich im Kontext mit dem Flugblatt, das bei der Bilderinstallation aufgelegen habe, erscheine die Ausstellung der Porträts als ein Akt der Abrechnung. Julen hatte im Flugblatt zum Ausdruck gebracht, die reiche Familie Schärer, Inhaberin der Möbelfirma USM in Münsigen BE, habe das Hotel-Projekt des Visionärs Julen aus Neid scheitern lassen.

Bei dieser Sachlage kann sich Julen laut Bundesgericht nicht darauf berufen, dass das Kantonsgericht die Kunstfreiheit nicht stärker gewichtet hat. Ausführungen zu der Frage, ob die Betroffenen auf den Porträts tatsächlich ungünstig dargestellt worden seien, würden sich damit erübrigen.

(bert/sda)