Hightech-Gräber in Japan: Günstig und platzsparend

publiziert: Samstag, 17. Okt 2009 / 16:05 Uhr / aktualisiert: Samstag, 17. Okt 2009 / 16:24 Uhr

Tokio - Um den immensen Kosten für Gräber in den urbanen Gebieten Japans zu begegnen, haben Geschäftsleute nun ein billigere Variante für die letzte Ruhestätte gefunden.

Die Bestattungshäuser ersetzen herkömmliche Friedhöfe.
Die Bestattungshäuser ersetzen herkömmliche Friedhöfe.
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Hightech-Gräber in mehrstöckigen Bestattungshäusern kosten deutlich weniger als herkömmliche letzte Ruhestätten, die sich in Tokio mit umgerechnet mehr als 100'000 Franken zu Buche schlagen.

Mit einer Chipkarte wird ein Roboterarm aktiviert, der die Urne vom Lager- in den Trauerraum transportiert. Dort wird über Lautsprecher Musik gespielt und Fotos vom Verstorbenen werden auf einem Bildschirm vorgeführt. Die Zahl der Interessenten für die neuen Gräberhäuser ist sehr gross, berichtet BBC-Online.

Von aussen sehen die fünf- oder sechsstöckigen Bestattungshäusern aus wie graue Wohnhausanlagen mit sehr wenigen Fenstern. Eine Hälfte des Gebäudes ist ausschliesslich für die Lagerung von Urnen reserviert, die jeweils zu zweit in einer Schachtel verstaut und vom Boden bis zum Dach in Regalen geschlichtet sind. Bis zu 7000 Verstorbene können so auf einer Fläche «gelagert» werden, auf der unter freiem Himmel nur maximal 100 Platz hätten.

Mönche verkaufen letzte Ruhestätten

«Die Kosten in einem solchen Bestattungshaus liegen bei der Hälfte bis einem Drittel unter jenen von herkömmlichen Gräbern am Friedhof», erklärt der buddhistische Mönch Ryutoku Ohora, der auch für den Verkauf solcher Ruhestäten verantwortlich ist. Ein weiterer Vorteil sei auch, dass das Gebäude ganz in der Nähe des Bahnhofs steht und damit günstiger erreichbar ist, als die weit draussen liegenden Friedhöfe. Der Grossteil der verstorbenen Japaner werde ohnehin verbrannt.

In den traditionellen Trauerzeremonien wird von Angehörigen die Asche entgegen genommen. Dann werden die Knochen mit Stäbchen in eine Tonurne mit der Asche gegeben, die anschliessend unter dem Familiengrabstein beerdigt wird. Doch für die meisten Japaner ist diese herkömmliche Bestattung in der Stadt kaum leistbar. In Japan haben Hightech-Anwendungen in der Zwischenzeit in vielen Lebensbereichen Einzug gehalten. Nun erfolgt dieser Schritt offensichtlich auch bei der letzten Ruhestätte. 300 Familien haben ihre Verwandten bereits im Bestattungshaus bestattet.

(bert/pte)

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