Rettung naht

Hilfe für Flüchtlinge in Südostasien läuft an

publiziert: Donnerstag, 21. Mai 2015 / 10:11 Uhr
Marineschiffe aus Malaysia suchen nach den überfüllten Flüchtlingsbooten.
Marineschiffe aus Malaysia suchen nach den überfüllten Flüchtlingsbooten.

Kuala Lumpur - Für tausende in Südostasien auf hoher See vermutete Flüchtlinge naht Rettung: Marineschiffe aus Malaysia und Indonesien suchen seit Donnerstag aktiv nach den überfüllten Flüchtlingsbooten, um die Menschen zu retten.

5 Meldungen im Zusammenhang
«Ich habe Such- und Rettungsmissionen angeordnet. Wir müssen Todesfälle verhindern», twitterte Malaysias Regierungschef Najib Razak. «Bislang haben unsere Schiffe nach meinen Informationen aber noch keine Boote gesichtet», sagte ein ranghoher Vertreter der malaysischen Marine am Mittag (Ortszeit). Auch Indonesien hat Schiffe mobilisiert, um nach Flüchtlingen zu suchen.

Menschenrechtler vermuten noch tausende Flüchtlinge auf hoher See. Mehr als 2000 sind in den vergangenen zwei Wochen in Malaysia und Indonesien an Land gekommen. Es handelt sich überwiegend um muslimische Rohingya, die in ihrer Heimat Myanmar verfolgt werden.

Die völlig überfüllten Boote treiben teils seit mehr als drei Monaten im Meer. Überlebende berichten von Horrorzuständen an Bord. Die Nachbarländer haben die Boote bislang abgewiesen. Am Mittwoch gaben Indonesien und Malaysia ihre Blockadepolitik auf.

Myanmar zeigt sich gesprächsbereit

Myanmar will nach erstem Widerstand nun doch an der internationalen Flüchtlingskonferenz am 29. Mai in Thailand teilnehmen. Es gebe aber zwei Bedingungen, sagte ein hoher Beamter des Aussenministeriums der Deutschen Presse-Agentur. So dürfe Myanmar nicht für das Flüchtlingsdrama verantwortlich gemacht werden, und die Flüchtlinge dürften nicht als «Rohingya» bezeichnet werden.

Die Regierung der einstigen Militärdiktatur bezeichnet die Menschen als «Bengalen», illegale Migranten aus dem Nachbarland Bangladesch. Dabei sind viele Familien schon mehr als 150 Jahre im heutigen Myanmar ansässig.

Myanmar sei bereit, Flüchtlinge zurückzunehmen, sagte der Beamte. «Wenn sie beweisen können, dass sie zu unserem Land gehören», sagte er. Das ist aber der Knackpunkt: Laut Gesetz können Rohingya nur Bürgerrechte bekommen, wenn sie oder ihre Vorfahren vor 1948 Anträge auf Staatsbürgerschaft bestellt haben. Das ist bei den meisten der bitterarmen Wanderarbeiter nicht der Fall, sagen Menschenrechtler.

Menschenrechtler gehen davon aus, dass die allermeisten Flüchtlinge Rohingya sind. Ein Sprecher des indonesischen Aussenministeriums schätzte, 40 Prozent der 1700 Flüchtlinge, die in Indonesien an Land kamen, stammten aus Bangladesch. Sie sollen zügig zurückgeschickt werden. Es könnte sich dabei aber ebenfalls um Rohingya handeln, die in den vergangenen Jahren nach Bangladesch flüchteten.

(nir/sda)

Machen Sie auch mit! Diese news.ch - Meldung wurde von einer Leserin oder einem Leser kommentiert.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Kuala Lumpur - Die Polizei hat in Malaysia ein Massengrab mit Dutzenden ... mehr lesen
Die Polizei hat in Malaysia ein Massengrab mit Dutzenden verscharrten Leichen entdeckt. (Symbolbild)
Die Marine rettet über 200 Flüchtlinge.
Sittwe - Die Marine von Myanmar, ... mehr lesen 1
Italiens Regierungschef Matteo Renzi will die ertrunkene Bootsflüchtlinge bergen.
Rom - Angesichts des Widerstands ... mehr lesen 2
Rangun - Nach Hilfsappellen der UNO lassen Malaysia und Indonesien eine ... mehr lesen 2
Die...
Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) umfasst 57 Staaten. Sie unterhält eine eigene Menschenrechtsabteilung. Bei den UN haben sie eine einflussreiche Rolle. Was auch verständlich ist, sind doch einige reiche Länder darunter.
Es dürfte für diese einflussreiche Organisation kein Problem sein, diese wenigen muslimischen Flüchtlinge aufzunehmen, zu versorgen und zu integrieren.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Müllvermeidung - ein wichtiges, aktuelles Thema.
Müllvermeidung - ein wichtiges, aktuelles Thema.
Publinews Nachhaltigkeit ist in der heutigen Gesellschaft ein immer wichtigeres Thema. Wir alle haben eine Verantwortung dafür, die Ressourcen unserer Erde schonend zu nutzen und die Umweltbelastungen zu minimieren. Doch was bedeutet es eigentlich, nachhaltig zu leben und wie können wir unseren Alltag nachhaltiger gestalten? mehr lesen  
Gemäss dem Bericht «Survival of the Richest» hat das reichste Prozent der Weltbevölkerung seit Beginn der Corona-Pandemie fast zwei Drittel des gesamten globalen Vermögenszuwachses ... mehr lesen
Der Oxfam-Bericht zeigt, dass die Vermögen der Milliardäre weltweit täglich um 2,7 Mrd. Dollar gestiegen ist.
Griechenland, Lesbos, 9.September 2020: Flüchtlinge nach dem Feuer im Camp Moria.
Fotografie Ärzte ohne Grenzen und Magnum: 50 Jahre im Einsatz  2021 markierte das 50-jährige Bestehen von Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Fronitères (MSF). Die ... mehr lesen  
Publinews Die Gründe, sich ein Haustier zuzulegen, sind vielfältig. So möchten manche Menschen, die Einsamkeit verspüren, sich damit Gesellschaft ins Haus holen; ... mehr lesen  
Man sollte sich ein Haustier nie überstürzt zulegen, auch wenn es noch so niedlich ist.
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute So Mo
Zürich 16°C 21°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig freundlich
Basel 15°C 22°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig sonnig
St. Gallen 15°C 18°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
Bern 15°C 21°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
Luzern 16°C 21°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
Genf 16°C 23°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
Lugano 15°C 25°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten