Hinzurichten weil zu intelligent

publiziert: Sonntag, 7. Aug 2005 / 09:58 Uhr

Washington - Ein wegen Mordes zum Tode verurteilter Häftling, dessen Rechtsfall zum Verbot der Hinrichtung geistig Behinderter in den USA geführt hat, soll nun selbst exekutiert werden.

Auch in den USA umstritten: Todesspritze gegen geistig behinderte Täter.
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Nach Medienberichten entschied ein Geschworenen-Gericht in Yorktown (Bundesstaat Virginia), dass der 27 Jahre alte Daryl Atkins über genügend Intelligenz verfügt, um hingerichtet zu werden. Er soll die Giftspritze nun am 2. Dezember erhalten.

Die Verteidigung hatte im Verfahren geltend gemacht, dass Atkins während seiner Haftzeit unter anderem durch den Umgang mit seinen Anwälten hinzu gelernt habe und daher jüngste Ergebnisse von Tests seines Intelligenzquotienten nichts über seinen Zustand zur Tatzeit aussagten.

Ab IQ 76: "nicht behindert"

Die Testergebnisse im Zuge eines mehrjährigen Berufungsverfahrens waren auf zuletzt 76 geklettert, womit Atkins nach der gesetzlichen Definition in Virginia nicht als geistig behindert einzustufen ist.

Atkins hatte im Alter von 18 Jahren in Virginia zusammen mit einem Komplizen einen jungen Mann entführt, ihn gezwungen, am Bankautomat Geld von seinem Konto abzuheben und ihn dann erschossen.

Nachdem er wegen der Tat zum Tode verurteilt worden war, ergab ein Test einen IQ von nur 59, was nach Experteneinschätzung dem Stand eines 9- bis 12-jährigen Kindes entspricht.

Weisse Jury, schwarzer Angeklagter

Im Zuge des von der Verteidigung angestrengten Berufungsverfahrens befand das höchste US-Gericht grundsätzlich, dass geistig Behinderte nicht hingerichtet werden dürfen, überliess die Entscheidung über Atkins persönlichen Geisteszustand der Gerichtsbarkeit in Virginia.

Hier befand eine ausschliesslich weisse Geschworenen-Jury nun, dass der junge Afroamerikaner intelligent genug gewesen sei, zur Tatzeit zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden und im Mordprozess bei seiner Verteidigung mitzuhelfen.

(lg/sda)

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