Hisbollah-Chef erklärt Israel den «offenen Krieg»

publiziert: Freitag, 14. Jul 2006 / 18:53 Uhr / aktualisiert: Freitag, 14. Jul 2006 / 21:48 Uhr

Beirut - Der Chef der libanesischen Hisbollah, Hassan Nasrallah, hat Israel den «offenen Krieg» erklärt. «Ihr habt einen offenen Krieg gewollt, Ihr werdet diesen bekommen», sagte Nasrallah im schiitischen Fernsehsender El Manar.

Der Chef der libanesischen Hisbollah, Hassan Nasrallah, hat Israel den «offenen Krieg» erklärt.
Der Chef der libanesischen Hisbollah, Hassan Nasrallah, hat Israel den «offenen Krieg» erklärt.
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Kurz zuvor hatte die israelische Luftwaffe sein Büro und sein Haus in Beirut beschossen. Ungeachtet internationaler Appelle zur Mässigung haben Israel und die libanesische Hisbollah-Miliz ihre Angriffe fortgesetzt. Bei neuen Luftangriffen kamen in Libanon mindestens fünf Menschen ums Leben.

Nach Polizeiangaben wurden 65 weitere verletzt. Seit Beginn der Kämpfe am Mittwoch ist die Zahl der Todesopfer auf mehr als 60 gestiegen.

Praktisch unter Dauerbeschuss waren die südlichen schiitischen Vorstädte von Beirut, insbesondere Haret Hreik, wo sich mehrere Büros der Hisbollah befinden. Dabei wurde am Freitagabend der Wohnsitz von Hisbollah-Chef Sajjed Hassan Nasrallah zerstört.

Innerhalb von 24 Stunden flogen israelische Flugzeuge fünf Angriffe auf den internationalen Flughafen von Beirut. Dabei wurden die Landebahnen, ein Treibstofftank und ein Hangar getroffen.

Seit Donnerstag wurde in Libanon wichtige Infrastruktur beschädigt, darunter die Schnellstrasse nach Damaskus, zwei Elektrizitätswerke und mehrere Brücken.

Libanon zunehmend isoliert

Libanon wurde zunehmend isoliert: Israelische Flugzeuge beschossen die Pass-Strasse zwischen Beirut und Syriens Hauptstadt Damaskus. Der Autoverkehr kam zum Erliegen; zahlreiche libanesische und arabische Zivilpersonen konnten nicht mehr über die Grenze flüchten. Erstmals wurden auch Angriffe im libanesisch-syrischen Grenzgebiet geflogen.

Der Beiruter Flughafen und die Strasse nach Damaskus blieben am Freitag geschlossen. Bis Donnerstagabend hatten nach Angaben des Zolls mindestens 15 000 Touristen das Land verlassen, darunter mehr als 100 Europäer.

Milizionäre der Hisbollah beantworteten den israelischen Beschuss erneut mit Katjuscha-Raketen und Mörsergranaten auf nordisraelische Ortschaften. Dabei kamen zwei Menschen um, Dutzende wurden verletzt. Seit Beginn der Feindseligkeiten vor zwei Tagen wurden damit vier Israelis getötet.

(Meldung aktualisiert)

(smw/sda)

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