Hoax-E-Mails: Das Spiel mit den Falschmeldungen
Berlin - Über E-Mails verbreitete Falschmeldungen, sogenannte Hoaxes, erleben schon seit Jahren eine permanente Blütezeit. Das Ergebnis von Kettenbriefen ist Arbeitszeitvernichtung.
Hier geht es zur Hoax-Info-Seite:
Eine Sammlung der bekannten Falschmeldungen können auf der Hoax-Info-Seite nachgelesen werden.
tu-berlin.de
Ebenfalls bekannt ist das an Leukämie erkrankte Kind, dem Bill Gates für jedes einzelne weitergeleitete E-Mail einen Dollar spendet. Absurd kann auch die E-Mail-Petition für ein gesetzliches Verbot von Dihydrogenmonoxid bezeichnet werden. Hinter dem vermeintlich gefährlichen, chemischen Stoff, der in allen Lebensmitteln vorkommt und laut Petition gar in Krebstumoren gefunden wurde, verbirgt sich nichts anderes als Wasser (H2O).
Hoaxes richten zwar ähnlich wie Spam meist keinen unmittelbaren Schaden am Rechner an, jedoch entstehen wirtschaftliche Einbussen. «Es wird Arbeitszeit vernichtet, die Produktivität sinkt.
Der Hauptschaden entsteht schlicht dadurch, dass ein Kettenbrief innerhalb einer Firma oder Organisation vielfach umher geschickt wird und die Anwender etliche Minuten ihrer Arbeitszeit damit verschwenden», meint Frank Ziemann, Wissenschaftler an der TU Berlin und Betreiber des Informationsportals Hoax-Info. Bereits bei mittelständischen Unternehmen können hier leicht mehrere Arbeitstage zusammenkommen.
Eindämmung äusserst schwierig
Die Verbreitung von Hoaxes einzudämmen, ist hingegen eine äusserst schwierige Aufgabe. «Oft werden Hoaxes oder Kettenbriefe von Unternehmen gar nicht beachtet. Während sie Malware und Hacker durchaus mit Recht mit der grossen Keule bekämpfen, nehmen sie Hoaxes praktisch nicht wahr. Dabei sind die Produktivitätseinbussen nicht zu unterschätzen», kritisiert der Experte.
«Wichtig ist jedenfalls, dass Internet-Nutzer, vor allem Einsteiger, darüber informiert werden, dass es diese Falschmeldungen gibt und worum es sich dabei handelt. Das hilft schon, denn wer weiss, was ein Hoax ist, leitet ihn selten weiter.»
«Das grundsätzliche Prinzip von Hoaxes ist stets, dass Gerüchte oder Fehlinformationen kettenbriefartig über praktisch alle verfügbaren Medien der Individualkommunikation verbreitet werden. Dazu zählen neben E-Mail ebenso Fax, Instant Messenger oder soziale Netzwerke», erklärt Ziemann.
Zu erkennen seien Hoaxes am einfachsten an der Aufforderung zur Weiterleitung «an alle, die du kennst», so der Experte. Hier müssten schon die Alarmglocken läuten. «Weitere Merkmale sind etwa die Angabe von Quellen/Referenzen, die einer Prüfung nicht Stand halten oder Behauptungen, die nach dem gesunden Menschenverstand nicht stimmen können», sagt Ziemann.
250 Millionen Postkarten für Craig Shergold
Hoaxes gibt es allerdings schon länger als das elektronische Kommunikationsmedium E-Mail. Vor der Erfindung des Webs wurden diese Aktionen meist als Kettenbriefe postalisch umgesetzt. Ziemann berichtet von einer Postkartenaktion für den 9-jährigen Craig Shergold, der an einem Hirntumor litt. Ziel der Aktion war es, einen Guinnes-Buch-Eintrag für die meisten erhaltenen Genesungswünsche zu erreichen.
Die Aktion verlief erfolgreich und zwei Jahre später bekam Shergold mit 16 Mio. Postkarten tatsächlich den Eintrag. Allerdings hörte die Postkartenflut damit nicht auf, bereits 1997 wurde die Marke von 250 Mio. überschritten und noch heute strömen die Postkarten täglich waschkörbeweise ein, berichtet Ziemann.
«Zwar ist die Geschichte von Shergold wahr, in allen übrigen Fällen existiert dieses kranke Kind jedoch nicht einmal», hält der Experte fest. Selbst ein Rekordeintrag ist nicht mehr möglich, da die Guinnes-Buch-Jury nach dem Fall Shergold derartige Rekorde ausgeschlossen hat.
«Tränendrüsen-Briefe» und andere Klassiker
Mit dem Durchbruch der E-Mail-Kommunikation verlegte sich diese Art der Kettenbriefe auf das Internet. Und auch hier finden sich laufend gutgläubige Menschen, die, in der Absicht Gutes zu tun, die Aufforderungen befolgen und die Nachricht weiterleiten. Neben den soeben beschriebenen «Tränendrüsen-Briefe», wie Ziemann diese Art der Kettenbriefe bezeichnet, finden sich mittlerweile jedoch bereits jede Menge anderer Falschmeldungen.
«Klassiker sind Warnungen vor Viren, die es gar nicht gibt, sowie Verschwörungstheorien und sogenannte Urban Legends - zum Beispiel die Warnung vor HIV-Nadeln. Im Unterschied zu üblichem Spam werden solche Hoaxes durch Weiterleitung von Benutzer zu Benutzer verbreitet», sagt Ziemann. Die Meldungen müssen lediglich gestartet werden und breiten sich schliesslich im Schneeballsystem aus.
Wer diese Verfasser sind, lässt sich allerdings schwer sagen. «Die Bandbreite reicht von Missverständnissen etwa wegen fehlender Fachkenntnis - gerade auch bei Computer-Viren - über Denunzierung bis zu reinen Spass-Mails, die mit einem gewissen Nachahmungstrieb einher gehen», erläutert Ziemann.
Der Tankstellenboykott
Zu den «erfolgreichsten» und am meisten verbreitetsten Hoaxes gehören unter anderem der Aufruf zum Tankstellenboykott wegen der Preispolitik der Mineralölkonzerne, «Bill Gates verschenkt Geld» oder die Suche nach Blutgruppen wegen einer Leukämie-Erkrankung. Diese Meldungen sind entweder falsch oder haben kaum Erfolg.
Zum Tankstellenboykott wird bereits seit Jahren aufgerufen, zumal das Thema durch laufend steigende Benzinpreise nach wie vor aktuell ist.
(dl/pte)
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