Studie des Suchtmonitorings Schweiz

Höhere Alkoholpreise könnten Konsum senken

publiziert: Donnerstag, 18. Jun 2015 / 12:53 Uhr / aktualisiert: Freitag, 19. Jun 2015 / 00:00 Uhr
Mit billigen Bieren und günstigem Schnaps steigt der Alkoholkonsum.
Mit billigen Bieren und günstigem Schnaps steigt der Alkoholkonsum.

Lausanne - Mit billigen Bieren und günstigem Schnaps steigt der Alkoholkonsum. Eine Studie des Suchtmonitorings Schweiz zeigt nun, dass höhere Preise den Alkoholkonsum von Jungen senken könnte. Und die Preiserhöhungen würden in der älteren Bevölkerung auf Akzeptanz stossen.

9 Meldungen im Zusammenhang
Aus der wissenschaftlichen Studie vom vergangenen Herbst geht hervor, dass die Schweizer Bevölkerung die aktuellen Preise für alkoholische Getränke «als genau richtig» erachtet, wie Sucht Schweiz am Donnerstag mitteilte.

Bei einer generellen Preiserhöhung um 25 Prozent würde knapp die Hälfte der Befragten weniger trinken. Bei den 15- bis 19-jährigen Alkoholkonsumierenden wären es fast 70 Prozent der Befragten, die ihren Alkoholkonsum drosseln würden. Gemäss Studie würden dabei Mindestpreise besser akzeptiert als allgemeine Preiserhöhungen.

Fast zwei Drittel der 15- bis 24-jährigen Biertrinker würden bei einem Mindestbierpreis von 1.50 Franken pro Halbliter weniger Bier kaufen. Einer generellen Preiserhöhung stehen die jungen Alkoholkonsumierenden kritisch gegenüber. Nur jeder Zehnte findet eine solche auf jeden Fall in Ordnung.

Politik in der Verantwortung

Die Daten zeigen: Mit höheren Preisen würde man «genau diejenigen Konsumierenden am meisten beeinflussen, bei denen man eine präventive Wirkung erzielen möchte», schreibt Sucht Schweiz. Die Politik habe derzeit mit der Revision des Alkoholgesetzes die Möglichkeit, das Problem anzugehen. Sie könne den missbräuchlichen Alkoholkonsum reduzieren - etwa mit Mindestpreisen, allgemeinen Preiserhöhungen oder auch einem Nachtverkaufsverbot.

Doch die Politik geht in die gegenteilige Richtung: Anfang Juni hat der Nationalrat beschlossen, Schnapsbrennern und Obstlieferanten Steuerrabatte für ihre Erzeugnisse zu gewähren. Unterstützt wird dies von SVP, CVP und einem Teil der FDP. Im Zentrum stehen Absatzförderungsmassnahmen statt Prävention, kritisieren die Gegner.

Hinzu kommt gemäss Sucht Schweiz, dass nach dem Wertverlust des Euro die billigsten Halbliter-Büchsen Bier heute nur noch 45 Rappen kosten. «Doch mit dem Preisverfall wird der Alkoholkonsum von Jugendlichen und jungen Menschen wohl steigen.»

Konsumsenkende Massnahmen seien entscheidend, denn wer als Jugendlicher bereits viel trinke, habe ein stark erhöhtes Risiko, als Erwachsener eine Alkoholabhängigkeit zu entwickeln, warnt Sucht Schweiz und erinnert daran, dass fast 30 Prozent der jungen Menschen zwischen 15 und 19 Jahren sich mindestens einmal im Monat in Rausch trinken. Dabei spielten Bier und Spirituosen die Hauptrolle.

(nir/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Seit bald drei Jahren berät ... mehr lesen
Keine Einigung der Räte in Sicht.
Der Hitzesommer hat den Schweizer Bierbrauern keinen Rekordausschank beschert. (Symbolbild)
Baden - Der Hitzesommer hat den Schweizer Bierbrauern keinen Rekordausschank beschert. Dennoch sind sie mit dem Braujahr 2014/15 zufrieden. Vor europaweit sinkendem Bierkonsum wuchs der ... mehr lesen
Bern - Letztes Jahr ist in der Schweiz ... mehr lesen
Schweizer trinken nicht mehr soviel Wein. (Symbolbild)
Bern - Für Jugendliche ist es oft kein Problem, Alkohol zu beschaffen. Letztes Jahr wurden bei jedem dritten Testkauf Bier, Wein oder Spirituosen an Minderjährige verkauft. Das ist der höchste Wert seit 2008. mehr lesen 
Weitere Artikel im Zusammenhang
Zürich - Ambulante Therapien bei Alkoholproblemen zeigen Wirkung. ... mehr lesen
Insgesamt konnten 64 Prozent der Behandelten ihren Alkoholkonsum bis zum Ende der Beratung reduzieren.
Übermässiger Alkoholkonsum verursacht jedes Jahr Kosten von rund 4,2 Mrd. Franken für die Gesellschaft.
Bern - Der Bund will mit einer neuen Strategie die Suchtbekämpfung verbessern. Statt einzelner nationaler Programme, etwa für Alkohol und Tabak, soll eine übergeordnete «Nationale ... mehr lesen
Paris - Höhere Steuern auf Alkohol ... mehr lesen
Ärzte sollten ihre Patienten systematisch nach ihrem Trinkverhalten befragen und aufklären.
Das Ziel sei die Stärkung der Eigenverantwortung.
Bern - Wer zu viel trinkt und deshalb ins Spital oder in die Ausnüchterungszelle muss, soll für die Kosten künftig selber aufkommen. Trotz des grossen Widerstandes in der Vernehmlassung hält ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Zunächst einmal ist der Nothelferkurs von entscheidender Bedeutung, um im Falle eines Unfalls angemessen reagieren zu können.
Zunächst einmal ist der Nothelferkurs von ...
Publinews Laut aktuellen Statistiken des Bundesamts für Statistik kam es in der Schweiz im Jahr 2022 zu insgesamt 18.936 Unfällen im Strassenverkehr, bei denen Personen zu Schaden gekommen sind. 241 Menschen verloren ihr Leben, 4.002 wurden schwer und 17.896 leicht verletzt. mehr lesen  
Publinews CBD, oder Cannabidiol, hat in den letzten Jahren stark an Beliebtheit gewonnen, da immer mehr Menschen die ... mehr lesen  
Die Integration von CBD in Mahlzeiten und Getränke kann eine angenehme und effektive Möglichkeit sein.
Schisandra chinensis:DIese Beere ist bekannt für die Steigerung der Lebergesundheit, die Verbesserung der Konzentration und die Förderung der allgemeinen Vitalität.
Drogerie News In unserer dynamischen Zeit suchen viele nach natürlichen Wegen zur Steigerung des Wohlbefindens. Adaptogene Kräuter, seit ... mehr lesen  
Fitness Pilates erweist sich zunehmend als eine favorisierte und wirksame Methode zur Körperertüchtigung, die eine harmonische ... mehr lesen  
Pilates stärkt Körper und Geist und fördert zugleich Gelassenheit und mentale Ausdauer.
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 3°C 7°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 4°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 0°C 4°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 0°C 6°C Schneeschauerleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 3°C 6°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 4°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 9°C 14°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich recht sonnig
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten