An einem Treffen zwischen der Tessiner Kantonsregierung und der
SBB-Generaldirektion wurden zahlreiche Themen zur Zukunft des
Bahnverkehrs auf der Alpensüdseite besprochen. Die Aufsplittung der
Güterverkehrsströme auf mehrere Stränge sei notwendig, erklärte
Weibel an einer Medienkonferenz nach dem Treffen.
Neben der Fortführung von Alptransit-Süd via Chiasso und Como
wird ein Teil des Verkehrs demnach auf die neue Verbindung Lugano-
Mendrisio-Varese entfallen, die bereits in Planung ist. Für den
Güterverkehr entscheidend wird jedoch der Ausbau der Bahnlinie am
linken Ufer des Lago Maggiore zwischen Bellinzona und Luino.
Tunnel am Ufer
Eine einfache Verdoppelung des Gleises sei nicht möglich, sagte
Weibel. Das zweite Gleis durch das Gambarogno-Ufer müsse in Tunneln
verlaufen. Bis jetzt läge jedoch noch kein konkretes Projekt und
kein Zeitplan für dieses Vorhaben vor.
Die Entflechtung der Verkehrsströme im südlichen Teil von
Alptransit entspricht im Übrigen den italienischen Vorstellungen.
Eine entsprechende Vereinbarung hat Bundespräsident Moritz
Leuenberger im Februar dieses Jahres mit dem italienischen
Verkehrsminister Pier Luigi Bersani in Mailand unterzeichnet.
Chiasso lässt Federn
Kein guten Neuigkeiten konnte die SBB-Generaldirektion dem
Tessin in Bezug auf den Erhalt von Arbeitsplätzen bringen.
Insbesondere der Güterbahnhof in Chiasso wird weiter Federn lassen
müssen, da die SBB laut Weibel die Zusammenstellung der
Zugkompositionen ganz auf die Drehscheibe Basel konzentrieren
werden.
Bei der regionalen Verteilung für Norditalien, könne der
Güterbahnhof Chiasso aber in Zukunft eine wichtige Rolle spielen.
Die SBB-Werkstätten von Bellinzona sollen erhalten, vielleicht
sogar ausgebaut werden. Im Tessin ist der Zahl der SBB-Angestellten
von 3157 im Jahr 1992 auf 2330 in diesem Jahr gefallen.
(kil/sda)