Oberstes US-Gericht

Hoffnung für die Homo-Ehe

publiziert: Freitag, 29. Mrz 2013 / 09:25 Uhr / aktualisiert: Freitag, 5. Apr 2013 / 13:26 Uhr
In den USA hat der gesellschaftliche und juristische Streit um die Homo-Ehe den Obersten Gerichtshof erreicht. (Symbolbild)
In den USA hat der gesellschaftliche und juristische Streit um die Homo-Ehe den Obersten Gerichtshof erreicht. (Symbolbild)

Der Oberste Gerichtshof in den USA verhandelt seit Anfang dieser Woche über die wohl letzte grosse Bürgerrechtsdebatte in Amerika: die Homo-Ehe. Sollte der Oberste Gerichtshof keine Grundsatzentscheidung treffen, ist es wohl dennoch nur eine Frage der Zeit, bis die Gleichstellung durchgesetzt wird.

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«Wie auch immer das Gericht entscheiden mag», sagte der Bürgerrechtsaktivist Julian Bond, «wir kommen unserem Ziel, dass eines Tages alle die gleichen Rechte geniessen, wieder einen Schritt näher.»

Bond ist ein alter Veteran im Kampf für die Bürgerrechte schwarzer Amerikaner - eine Bewegung, die erst nach einem Bürgerkrieg und mehr als einem Jahrhundert der Unterdrückung und des blutigen Widerstands ein Ende nahm. Im Vergleich dazu geht der Kampf für die Gleichbehandlung und die Rechte von Schwulen und Lesben in Amerika bemerkenswert schnell vonstatten.

Die Niederlande waren das erste Land, das 2001 die gleichgeschlechtliche Ehe einführte. Das als sehr liberal geltende Massachusetts war im Jahr 2004 der erste Bundesstaat in den USA, der nachzog.

Homo-Ehe in 38 Staaten gesetzlich verboten

Seither sind zwar weniger als zehn Jahre verstrichen, doch acht weitere Staaten sowie die Hauptstadt Washington D.C. ermöglichen homosexuellen Paaren mittlerweile die gleichgeschlechtliche Ehe. Damit haben sie allerdings eine heftige Gegenreaktion bei konservativen Wählern und Abgeordneten ausgelöst, die dafür gesorgt haben, dass die Homo-Ehe in 38 Staaten gesetzlich verboten ist.

Der Oberste Gerichtshof der USA soll nun über zwei unterschiedliche Verbote entscheiden. Einerseits sollen die Richter über die «Proposition 8» verhandeln: Nach einer Volksabstimmung in Kalifornien wurde die Homo-Ehe dort verboten. Doch auch das Gesetz zu Verteidigung der Ehe steht auf dem Prüfstand. Es definiert die Ehe als einen Verbund zwischen Mann und Frau und untersagt gleichzeitig die Anerkennung der gleichgeschlechtlichen Ehe.

Die beiden Fälle sind kompliziert und es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie sich der Oberste Gerichtshof entscheiden könnte, wenn die Urteile in einigen Monaten verkündet werden. Doch ganz gleich, zu welchem Urteil das Gericht am Ende kommen mag: Die Meinung der Amerikaner zu diesem Thema hat sich in den letzten Jahren gewandelt. Richter und Abgeordnete können diese Entwicklung nicht ewig ignorieren.

49 Prozent der Amerikaner befürworten die Homo-Ehe

Lehnten die Amerikaner laut einer Umfrage des Pew Research Centers die gleichgeschlechtliche Ehe 2001 noch mit überwiegender Mehrheit ab (57 zu 35 Prozent), so hat sich das Bild inzwischen verändert. Heute befürworten 49 Prozent der Amerikaner die Homo-Ehe und nur noch 44 Prozent sprechen sich dagegen aus. In der Altersgruppe der Amerikaner, die nach 1981 geboren wurden, befürworten sogar ganze 70 Prozent die gleichgeschlechtliche Ehe − eine stets wachsende Gruppe.

Familien mit zwei Müttern oder zwei Vätern stellen nach wie vor die Ausnahme in Amerika dar. Bei der letzten Volkszählung im Land gaben gerade einmal 646'000 Haushalte an, als gleichgeschlechtliches Paar zusammenzuleben. Allerdings hat sich diese Zahl in den letzten zehn Jahren fast verdoppelt.

Die Bürgerrechtskampagne für die Gleichstellung der Ehe hat sich tatsächlich so rasant entwickelt, dass zumindest ein Richter des Obersten Gerichtshofs die Frage gestellt hat, wo man glaubwürdige soziologische Ergebnisse finden solle.

«Wir haben gerade einmal Informationen aus fünf Jahren vorliegen, die wir gegen mehr als 2000 Jahre Geschichte und Erfahrung abwägen sollen», äusserte sich der Richter Anthony Kennedy. Der Supreme Court kann sich nun der gleichgeschlechtlichen Ehe ein Stück annähern oder sich ein wenig davon entfernen − oder einen Kompromiss finden und diese umstrittene Angelegenheit so gut wie möglich umgehen. Doch ein Thema, an das vor einer Generation noch kaum jemand gedacht hat, ist inzwischen im höchsten Gericht des Landes angekommen.

Sicherlich wird es noch Verzögerungen und Rückschläge geben, aber die öffentliche Meinung hat sich so drastisch verändert, dass die Entscheidung auf lange Sicht so gut wie feststeht.

Jonathan Mann
Dieser Text stammt von Jonathan Mann, Moderator und Journalist bei CNN International. Seine Kolumne steht in der Schweiz exklusiv für news.ch zur Verfügung.
 

(Kolumne von Jonathan Mann/CNN-News)

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Die Wissenschaft und die Religion
Was ist die Bibel? Ein von Menschenhand geschriebenes Buch von Büchern, teilweise aus der Vorzeit.

Nun,was ist die Theologie? Sich kritisch, aber ohne korrigierende Vorbehalte mit der Ueberlieferung auseinanderzusetzen.
Als "religiös" bezeichnet man die Lebensweisen,die sich an den Weisheiten der Ueberlieferung orientieren.

Das ist natürlich ein Grund, von der modernen Wissenschaft belächelt zu werden.
Warum?
Ganz einfach, weil sich die moderne Wissenschaft seit einigen Jahrzehnten selbst ad absurdum führt, in ihrem Bestreben, die allumfassende, generell gültige Weisheit zu besitzen.
Dabei wäre der Zweck der Wissenschaft eigentlich ein guter... leider ist sie vor allem seit Ende des 19. Jahrhunderts nur noch zum Spielball der Weltpolitik und somit in ihrem eigenen Sinne absolut wertlos geworden.

Was hat die Wissenschaft denn der Religion entgegenzusetzen, auf Stufe Geisteswissenschaft? Naja, vielleicht die Philosophie.
Bücher, von Menschenhand geschrieben, die teilweise nur einige hundert Jahre alt sind.
Geschrieben von "Gelehrten", die zufällig zur richtigen Zeit am richtigen Ort die richtigen Grundsätze vom Stapel gelassen haben. Es haut einem jedenfalls nicht vom Sockel, zu wissen, dass dies als "Wissenschaft" bezeichnet wird.
Grundsätzlich unterscheiden sich Prediger und Philosophen nur dadurch, dass letztere glauben, sie hätten keinen Gott. Ich kenne da allerdings Philosophen, die können die einfachsten Fragen des Alltags nicht beantworten, ohne ihren Sokrates zu bemühen. Na, wenn das keine religiös-verzückte Verehrung ist, dann weiss ich auch nicht.
Immerhin sind die Philosophen ja nicht über die immens wichtige Frage hinausgekommen, wieviele Engel denn nun auf einer Messerspitze Platz hätten. Da muss ich sagen, befasst sich die Religion wenigstens mit weit wichtigeren Dingen, als die Wissenschaft.

Wie wird man heute ein Philosoph? Ganz einfach: indem man weiss, was dem Professor gefällt.

Die Wissenschaft befasst sich natürlich auch mit dem Himmel. Obwohl da zuerst definiert werden müsste, was darunter zu verstehen ist. Da hat die Religion weniger Probleme... sie kennt deren 7 übereinanderliegende.
Die Wissenschaft kennt nur den Himmel, den wir tagsüber als vom Sonnenlicht erhellten blauen Gasschleier sehen und den Sternenhimmel, den wir nachts sehen. Während die Gashülle unseres Planeten in ihrer Zusammensetzung zwar weitgehend erforscht ist, wissen die Klimatologen noch so ziemlich gar nichts über die Zusammenhänge - sonst würden sie nicht so einen Bullshit von menschgemachter CO2-Klimaerwärmung verzapfen und dabei gar physikalische Unmöglichkeiten (wissenschaftliche, versteht sich) in ihre Theorien einbauen.
Ueber den Sternenhimmel weiss die Menschheit heute genau genommen noch weniger als in der Vorzeit - mit dem Unterschied, dass das damalige Wissen abgeschriebenes Wissen war (von wem?).
Das heutige Wissen... naja, es muss halt so alle 3 Jahrzehnte mal korrigiert werden. Sogar dasjenige der sogenannten "exakten Wissenschaften", die mir eigentlich mal am Herzen lagen, bis ich feststellen musste, was für eine Schmierenolympiade diese Wissenschaft doch ist.
Da zählen persönliche Erfolge hochnarzisstischer Professoren und einiger emotional zu kurz gekommener Forscher wesentlich mehr, als wahres Wissen. Insbesondere, wenn Milliardenkampagnen dahinter stehen..
Wenn ich Sie richtig verstehe, so kennen Sie die genaue Adresse und den ...
... exakten Wohnort unseres gemeinsamen Gottes! Schön dies zu wissen. Dann geht es also nur noch darum, dass die verschiedenen "beglaubigten" Geschichten, die bei uns in der Bibel zu finden sind und bei den Muslimen im Koran und bei .... usw. als den gleichen Gott meinend zu interpretieren und alles ist gut so ...?

Der Himmel, der ist ja auch für alle der gleiche! Oder gibt es auch hier Differenzen - ausser den wissenschaftlichen?
Apg 4,12
Und es ist in keinem anderen das Heil[A]; denn auch kein anderer Name unter dem Himmel ist den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden müssen[a]. A) o. die Rettung a) Kap. 5,31; 13,23; Mt 1,21
Das heisst, lector, dass ...
... Sie noch keinen rechten Glauben gefunden haben, bei dieser grossen Auswahl an Möglichkeiten? Vielleicht weil es da nichts zu segnen gibt, vielleicht? Ach wie traurig! ..... Bleiben oder sind Sie doch einfach ein anständiger Mensch! Das wäre doch eine Lösung?
Und, was ich noch anmerken will, Henauer ....
ICH rede nicht mit "man" z.B., sondern fast immer in der ICH-Form .... Schön, dass Sie, der aus dem Henau, endlich zu denken anfangen .... Dann werden wir Sie hier längere Zeit nicht mehr zu lesen bekommen? Freut mich sehr. Sie könnten ja mal mit denken über das Denken beginnen - Aber nicht abschreiben, wie es nach Studien üblich geworden ist ... Gelle!
Sehr geehrter Henauer
Nein, grins, dann trinke ich den Wein lieber selbst - mit Mass natürlich geniessen ... - anstatt Wein zu vergiessen - Wäre ja schade, nicht wahr, der aus dem Henau!
Wasser predigen und Wein vergiessen.
Zitat: "Andern Menschen diese "Wahrheiten" aufzwingen wollen ...? Nie! Sie sollten es bleiben lassen ...! Jeder Mensch soll und hat das Recht selbständig zu denken und zu entscheiden, was sie/er glauben will oder was nicht!"

Seltsam,thomy.... das ist doch genau das, was Du ständig machst; von den anderen zu erwarten, dass sie "selbständig denken"... allerdings dürfen die dann höchstens das denken, was DU denkst, sonst sind es entweder "hochgebildete Eingebildete,die keine Empathie haben" oder "Ungebildete",die dann eben doch nicht selber denken können...

Das ist exakt dieselbe Psychologie, derselbe Spin, mit dem die Menschheit schon des Öfteren beglückt wurde, wenn die Dummheit es wieder einmal zuliess, dass die übelste aller Ideologien über deren Häuptern ausgegossen wurde. Du kennst sie doch, diese Ideologie. Jedenfalls strengst Du Dich sehr an, sie zu propagieren.

Lingge wie Du denken gar nicht. Das überlassen sie dem Bauch. Und nichts macht bequemer,als ein vollgefressener Magen.

Uebrigens, Thomy.... das Programm der Sozialisten der 30er-Jahre kann ich auch selbst nachlesen, genauso wie der Kernkraftgegnerschrott aus der DDR der 80er... dafür brauche ich Deine Hinweise auch nicht. "Andere denken sicher auch so,denke ich."
Die Bibel ist überarbeitet, lector!
Die Bibel ist mehr als 2000 Jahre alt und wirklich akzeptierbar und bildet eigentlich unsere ethische und moralische Basis - jedoch ist sie heute in unsere Zeit übersetzt und nicht wortwörtlich1:1 von damals und ohne selbst nach-zu-denken einfach zu glauben ...!

Die Bibel ist bei vielen Menschen die ethisch-moralische Basis. Aber auch die Bibel ist nicht Gottes Wort, sondern es sind von vielen Menschen gehörte und auf-geschriebene Texte, die ich meistens AUCH akzeptieren kann.

Andern Menschen diese "Wahrheiten" aufzwingen wollen ...? Nie! Sie sollten es bleiben lassen ...! Jeder Mensch soll und hat das Recht selbständig zu denken und zu entscheiden, was sie/er glauben will oder was nicht!

Übrigens, lector, die Bibel, die kann ich selbst lesen und brauche Ihre Hinweise dazu nicht! Andere denken sicher auch so, denke ich. Bitte akzeptieren Sie das!
Ich verstehe da das Problem nicht
Soll doch jeder so glücklich werden wie er/sie er/er sie/sie will. Ich sehe jetzt auch kein Problem wenn gleichgeschlechtliche Paare Kinder wollen. Wenn ich bedenke wie unterschiedlich die Familien "Arten" heute sind, ist ein Mann der seinen Mann liebt oder eine Frau die mit ihrer Frau eine liebevolle "Ehe" führt, sicher ein gutes Umfeld für Kinder.

Die rechtliche Gleichstellung sollte eigentlich selbstverständlich sein. Es wäre der Hammer wenn uns die Amis da davonziehen würden. Das wäre eigentlich eine Schande.
Segen durch Glauben (Hebr 11)
Der Segen der Kirche nützt nichts. Segen gib's nur durch den rechten Glauben:
...den Heiligen und an Christus Jesus Gläubigen... lies Epheser 1.1 bis 14 und Hebräer Kap 11
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