Hohe Gefängnisstrafen im Prozess um Mord an korsischem Präfekten

publiziert: Freitag, 11. Jul 2003 / 21:06 Uhr / aktualisiert: Freitag, 11. Jul 2003 / 21:36 Uhr

Paris - In Abwesenheit des mutmasslichen Todesschützen sind im Prozess um die Ermordung des französischen Präfekten Claude Erignac auf Korsika hohe Freiheitsstrafen verhängt worden. Mehrere Anwälte kündigten Berufung an.

Der ehamlige Präfekt von Korsika - Claude Erignac.
Der ehamlige Präfekt von Korsika - Claude Erignac.
Von den insgesamt acht verurteilten korsischen Nationalisten erhielten zwei lebenslänglich und zwei jeweils 30 Jahre Gefängnis. Das Pariser Sonderschwurgericht, das über den Anschlag, den Mord und die Beihilfe zum Mord zu befinden hatte, verhängte für vier Komplizen des Komplotts von 1998 Freiheitsstrafen zwischen 15 und 25 Jahren.

Claude Erignac, als Präfekt ranghöchster Vertreter des französischen Staates auf der unruhigen Mittelmeerinsel, war am 6. Februar 1998 in Ajaccio auf offener Strasse ermordet worden.

Der erst vor einer Woche im Süden Korsikas festgenommene mutmassliche Mörder Yvan Colonna hatte sich jahrelang versteckt und damit der Justiz entzogen. Der 1960 in Ajaccio geborene Schäfer Colonna gilt als radikaler Nationalist. Ihm soll später getrennt der Prozess gemacht werden. Der Prozess wurde trotz seiner Festnahme fortgesetzt.

Seit mehr als 30 Jahren kämpfen Separatisten auch mit Gewalt für die Eigenständigkeit Korsikas. So wurden in der Nacht zum Freitag erneut Anschläge auf zwei Wochenendhäuser und ein Polizeifahrzeug verübt.

(bert/sda)

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