Hollywoods Filmkontrolleure drücken ein Auge zu

publiziert: Mittwoch, 21. Jul 2004 / 13:15 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 22. Jul 2004 / 08:50 Uhr

New York - Seit Jahren prangern US-Jugendschützer die Zunahme von Sex und Gewalt in Filmen an. Ihre Forderung nach einer strikteren Alterskontrolle erhielt in dieser Woche Schützenhilfe aus der Wissenschaft.

Die Filminhalte werden zu lasch kontrolliert.
Die Filminhalte werden zu lasch kontrolliert.
Eine aktuelle Studie der Bostoner Harvard-Universität stellt fest, dass Hollywoods Filmkontrolleure in den letzten Jahren nachlässiger geworden sind. Heute werden Filme für Jugendliche freigegeben, die vor zehn Jahren die Begleitung eines Erwachsenen erfordert hätten, erklärt Harvard-Professorin Kimberly Thompson.

Als Beispiel für diesen Trend führen die Forscher die Bewertung zweier Disney-Weihnachtsfilme durch die freiwillige Filmkontrolle der Motion Picture Association of America (MPAA) an: Wurde Eltern 1994 für die erste Folge von Santa Clause noch empfohlen, den Inhalt des Films zu prüfen, war acht Jahre später Santa Clause 2 ohne Einschränkung in die Kinos gekommen - trotz vergleichbaren Inhalts.

Zunehmende Gewalt, Alkohol und Drogen

Der Ausschuss bemühe sich, mit dem gesellschaftlichen Wandel Schritt zu halten, erklärte Sprecher Rich Taylor gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Das erklärt vielleicht, warum der harte Science-Fiction-Thriller Minority Report 2002 die gleiche Bewertung erhielt wie 1994 Forrest Gump. In beiden Fällen werden Eltern vor Gewalt- und Sexszenen gewarnt.

Doch die zunehmende Gewalt auf der Leinwand ist nicht das einzige, was Wissenschaftler und Kinderschützer alarmiert. Viele Filme beschönigen und verharmlosen Alkohol und Drogen, fand Thompson in ihrer Untersuchung von fast 2000 Streifen heraus.

Kritik wird zurückgewiesen

In rund 95 Prozent der Filme spielten Alkohol, Zigaretten oder Drogen eine Rolle. Bei der Bewertung durch die Filmkontrolle werden Glimmstängel aber weitgehend ignoriert. Nur in drei Fällen wiesen die MPAA-Mitarbeiter auf starkes Rauchen von Teenagern auf der Leinwand hin.

Die Kritik der Forscher an den ihrer Meinung nach laxen MPAA-Kriterien weist der Filmverband aber energisch zurück. Laut neuen Umfragen hielten 76 Prozent der Eltern die Ende der 60er Jahre eingeführte Alterskontrolle für sehr oder recht nützlich, so Sprecher Taylor.

(rp/sda)

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