Homosexuelle als Priester nicht erwünscht

publiziert: Dienstag, 29. Nov 2005 / 14:53 Uhr

Vatikanstadt - Der Vatikan hat seinen umstrittenen Erlass veröffentlicht, der homosexuelle Anwärter vom Priesteramt ausschliesst. Der Text betrifft nicht Priester, die bereits im Amt sind.

Keuschheit: Das gilt auch für schwule Prieser. Bild: Priesterweihe.
Keuschheit: Das gilt auch für schwule Prieser. Bild: Priesterweihe.
Die römisch-katholische Kirche darf gemäss dem Erlass nur solche Männer für das Priesteramt zulassen, die keine Homosexualität praktizieren, eine entsprechende Neigung nicht offen zur Schau tragen und die so genannte Schwulenkultur nicht unterstützen.

Männer mit homosexuellen Tendenzen, die nicht seit mindestens drei Jahren keusch leben, sollen dem achtseitigen Dokument zufolge künftig nicht mehr zum Priester geweiht werden.

Dringlicher Handlungsbedarf

Wahrscheinlich mit Blick auf die schweren Kindesmissbrauchs-Skandal durch pädophile Priester in den USA und anderen Ländern heisst es im Vorwort, die Normen seien «durch die gegenwärtige Situation dringlicher geworden.»

Die katholische Nachrichtenagentur Adista hatte das Dokument in Italien in der vergangenen Woche bereits vorab im Internet veröffentlicht. Es löste denn auch Reaktionen von Zustimmung bis Ablehnung aus.

So wies die Schweizerische Bischofskonferenz (SBK) darauf hin, dass sich das Dokument weitgehend mit der Stellungnahme decke, die sie in einem Pastoralschreiben vom Oktober 2002 veröffentlicht habe.

Kritik

Homosexuellen-Vereinigungen kritisierten den Vatikan-Erlass scharf. Der Vatikan trage weiterhin dazu bei, die Integration der Homosexuellen in der Gesellschaft zu behindern und ihre Diskriminierung aufrecht zu erhalten, reagierte die schweizerische Schwulenorganisation Pink Cross letzte Woche.

Deutsche Homosexuellen-Organisationen bezeichneten das Dokument als «fatales Signal». Es sei zu fürchten, dass die Forderungen zu einem «Klima der Einschüchterung und des Versteckens» führten, teilten die Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche und der Lesben- und Schwulenverband mit.

(fest/sda)

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