Hu Jintao empfängt Taiwans Oppositionsführer

Präsident Hu bekräftigte in dem Gespräch den Willen zum Dialog mit allen politischen Kräften in Taiwan, solange diese den Ein-China-Grundsatz anerkennten, wie ihn beide Seiten in ihrem Konsens von 1992 festgehalten hätten. Beide Seiten sollten der Welt zeigen, dass sie ihre Probleme alleine lösen könnten, sagte Hu.

Dialog 1999 abgebrochen

Der Konsens von 1992 ist allerdings bis heute strittig. Peking versteht darunter das Bekenntnis zum Ein-China-Grundsatz, während die damalige Regierung in Taiwan eine stillschweigende Einigung sah, dass beide Seiten über ein China unterschiedliche Vorstellungen haben und diese vorerst ausklammern.

Auf dieser Grundlage war 1993 ein historischer Dialog aufgenommen worden, den Peking allerdings 1999 abbrach, als der damalige Präsident Taiwans, Lee Teng-hui, das Verhältnis als besondere Beziehungen zwischen zwei Staaten definiert hatte.

Peking umwirbt die Opposition

Taiwans Präsident Chen Shui-bian hatte allerdings noch am Vortag bekräftigt, dass er den Konsens von 1992 nicht anerkenne.

Der Vorsitzende der Volkspartei, Soong, ist nach dem Kuomintang-Führer Lien Chan bereits der zweite Oppositionsführer, der ranghoch in Festlandchina empfangen wird. Auf seiner Reise hatte Soong auch seinen Heimatort in der Provinz Hunan besucht.

Peking umwirbt die Opposition Taiwans, während sie Präsident Chen zu isolieren sucht. Ihm werden Unabhängigkeitsbestrebungen vorgeworfen.

(rp/sda)