Viele Familien reisen ab
Hunderte Flüchtlinge verlassen Idomeni
publiziert: Freitag, 11. Mrz 2016 / 09:51 Uhr / aktualisiert: Freitag, 11. Mrz 2016 / 13:35 Uhr

Athen - Rund 800 Flüchtlinge haben wegen der schlechten Bedingungen das Aufnahmelager in Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze verlassen. Etwa 600 Menschen, unter ihnen viele Familien, hatten bereits am Donnerstag ihre Sachen gepackt.

8 Meldungen im Zusammenhang
In der Nacht auf Freitag seien etwa 200 Menschen abgereist, berichteten übereinstimmend Reporter vor Ort. Dennoch harrten am Freitagmorgen noch immer mehr als 12'500 Menschen in Idomeni aus. Die Menschen sitzen fest, weil die Balkanroute in Richtung Westeuropa geschlossen ist und nur noch Personen mit gültigen Reisedokumenten und Visa passieren dürfen.

Die Regierung in Athen plant vorerst nicht, das Aufnahmelager in Idomeni gewaltsam zu räumen. Die Flüchtlinge werden in ihren Landessprachen informiert, dass die Westbalkanroute nun endgültig geschlossen ist. Den Menschen wird geraten, in organisierte Aufnahmelager südlich der Grenze sowie im Raum Athen zu fahren.

Die Sicherheitsbehörden rechnen damit, dass auf diese Weise eine grosse Zahl von Asylsuchenden freiwillig Idomeni verlassen werde. Sollte dann noch ein «harter Kern» von Migranten bleiben, solle dieser ohne Gewaltanwendung aus Idomeni weggebracht werden. Wann das Aufnahmelager in Idomeni geräumt werde, wollte ein Polizeioffizier nicht sagen.

Weitere Fähre in Piräus gelandet

Derweil dauert die Zuwanderung von Flüchtlingen von den griechischen Inseln im Osten der Ägäis zum Festland an. Am Morgen kamen rund 900 Menschen von den Inseln Lesbos und Chios in der Hafenstadt Piräus an. Eine weitere Fähre mit etwa 200 Menschen an Bord wurde am Nachmittag erwartet, wie die Küstenwache mitteilte.

Unterdessen setzt die NATO ihre Mission in der Ostägäis fort. Ungeachtet dessen setzen täglich Hunderte - und an manchen Tagen auch Tausende - Asylsuchende mit Schlauchbooten von der Türkei nach Griechenland über. Allein am Mittwoch waren es nach Angaben des UNO-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) 3340 Menschen.

Insgesamt sind nach Angaben des UNHCR in den ersten neun Märztagen 13'661 Flüchtlinge aus der Türkei nach Griechenland gekommen. Zum Vergleich: Im gesamten März 2015 waren es 7874.

(bg/sda)

Machen Sie auch mit! Diese news.ch - Meldung wurde von einer Leserin oder einem Leser kommentiert.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Athen - Bei der Überfahrt von der ... mehr lesen
Frontex-Boote und die griechische Küstenwache konnten vier oder fünf Menschen retten. (Symbolbild)
Athen - Hunderte Flüchtlinge haben ... mehr lesen
Hunderte Flüchtlinge haben für ihre Weiterreise demonstriert.
Zyperns Präsident Nicos Anastasiades.
Nikosia - Die Aussichten für ein Flüchtlingsabkommen der EU mit der Türkei haben sich weiter verschlechtert. Der zyprische Präsident Nicos Anastasiades drohte am Dienstag mit ... mehr lesen
Chamilo - Aus dem provisorischen ... mehr lesen 1
Weitere Artikel im Zusammenhang
Brüssel - Die EU will das «Geschäftsmodell» der Schlepper zerstören und die illegalen Migrationsströme zum Erliegen bringen. Nach der Schliessung der Balkanroute sollen ... mehr lesen
Die Flüchtlinge sollen künftig nicht mehr über der Balkanroute kommen.
Brüssel - Europa will dem ... mehr lesen 1
"Die Menschen sitzen fest"
Die Refugees sind in Griechenland in Sicherheit. Sie wurden von den Behörden aufgefordert, die Busse zu besteigen, um in Aufnahmeeinrichtungen gebracht zu werden.
Auch der Weg in die sichere Türkei steht offen. Niemand in Idomeni sitzt fest, diese Personen sind freiwillig dort, weil sie eine Weiterreise nach Deutschland, Schweden etc. erzwingen möchten.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet.
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine ...
Verbände Schon früh hat der sgv vor den finanziellen Folgen einer 13. AHV-Rente gewarnt. Die Finanzierungsvorschläge des Bundesrates, die eine Anhebung der Lohnprozente vorsahen, werden vom Verband als inakzeptabel bezeichnet. Der sgv spricht sich stattdessen für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet. mehr lesen  
SMON-Opfer, Demonstration gegen Ciba Geigy, Basel 1977.
Fotografie Noch bis zum 16. Juni in der Galerie BelleVue Basel  Die Ausstellung im BelleVue/Basel präsentiert eine spannende fotografische Reise von den turbulenten 1970er-Jahren ... mehr lesen  
In einer Zeit, in der Veränderungen in unseren Städten in einem beispiellosen Tempo voranschreiten, haben Forscher einen innovativen Ansatz gefunden, um die visuellen Spuren der Gentrifizierung frühzeitig zu erkennen. Mit Hilfe eines KI-Modells, das mit Bildern von Google Street View trainiert wurde, können nun subtile Veränderungen in urbanen Landschaften identifiziert werden, die auf eine Gentrifizierung hindeuten. mehr lesen  
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 3°C 5°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 4°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 0°C 5°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 0°C 7°C Schneeschauerleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 3°C 7°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 4°C 9°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 9°C 15°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich recht sonnig
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten