Flüchtlinge
Hunderte Menschen gehen auf ungarischer Autobahn Richtung Budapest
publiziert: Montag, 7. Sep 2015 / 22:05 Uhr / aktualisiert: Montag, 7. Sep 2015 / 23:00 Uhr

Röszke - Am ungarisch-serbischen Grenzübergang Röszke haben Hunderte Flüchtlinge am Montagabend eine Polizeiabsperrung durchbrochen, um auf einer Autobahn Richtung Budapest zu marschieren. Darunter seien viele Familien mit Kindern, berichteten ungarische Medien.

11 Meldungen im Zusammenhang
In den Berichten war von schätzungsweise tausend Migranten die Rede. Die Polizei sperrte den betroffenen Autobahnabschnitt und liess die Flüchtlinge gewähren. Zunächst hatte sie erfolglos versucht, sie auf der Autobahn aufzuhalten.

Die Flüchtlinge sollen sich geweigert haben, sich im Transitlager Röszke registrieren zu lassen. Die Flüchtlinge waren illegal aus Serbien gekommen und hatten dafür den Weg entlang der Bahngeleise bei Röszke gewählt, die vom neuen ungarischen Grenzzaun nicht versperrt werden.

Insgesamt kamen am Montag bis zum späten Nachmittag rund 2100 neue Flüchtlinge nach Ungarn. Immer mehr von ihnen scheinen zu wissen, dass eine Registrierung in Ungarn nach EU-Recht bedeutet, dass sie in keinem anderen EU-Land einen Asylantrag stellen dürfen.

Verteidigungsminister zurückgetreten

Etliche marschierten den Angaben zufolge deswegen am Montag gleich nach ihrer Ankunft in Röszke nach Serbien zurück, nachdem sie auf ungarische Polizisten gestossen waren, die an den Gleisen auf sie warteten.

Im Zuge der Flüchtlingskrise trat in Ungarn Verteidigungsminister Csaba Hende zurück, wie die staatliche Nachrichtenagentur MTI meldete. Er habe seinen Rücktritt nach einer Sitzung des Nationalen Sicherheitskabinetts erklärt, bei der über den Zustand des neuen Zauns an der Grenze zu Serbien beraten wurde.

Damit sollen Flüchtlinge am Überschreiten der EU-Aussengrenze gehindert werden. Über die Gründe für den Rücktritt gab es zunächst keine offiziellen Angaben. Als Nachfolger benannte Ministerpräsident Viktor Orban Istvan Simicsko, der seiner rechten Partei Fidesz angehört.

Tausende in München angekommen

In München sind nach der Ankunft Tausender Flüchtlinge am Wochenende auch am Montag wieder viele Menschen eingetroffen. Bis zum Nachmittag brachten Sonderzüge aus Österreich knapp 2000 Menschen nach München, wie die Bundespolizei mitteilte.

Die Regierung von Oberbayern rechnete bis zum Abend mit insgesamt bis zu 3600 Neuankömmlingen und korrigierte damit die am Morgen genannte Zahl von bis zu 10'000 nach unten. Am Wochenende waren 20'000 Migranten angekommen.

 

(fest/sda)

Machen Sie auch mit! Diese news.ch - Meldung wurde von einer Leserin oder einem Leser kommentiert.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Wien - Ungarn hat einen Hauptgrenzübergang bei Röszke zusammen mit Serbien ... mehr lesen
Kriegsflüchtlinge in Röszke/Ungarn.
In Röszke trifft ein Grossteil der Migranten von der sogenannten Balkanroute ein, mit dem Ziel sich in Deutschland oder Skandinavien niederlassen zu können.
Röszke - Ärzte im ungarischen ... mehr lesen
Berlin - Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat angekündigt, Flüchtlinge ... mehr lesen 1
Viktor Orban kündigte einen Plan an.
Auf Lesbos wurden zahlreiche Flüchtlinge registriert.
Mytilini - Der Ansturm von ... mehr lesen
Etschmayer Das Bild des ertrunkenen, ... mehr lesen
Churchill (links) und Eisenhower (mitte) 1951: Noch 2 Jahre bis zur Ursünde der Nahostpolitik.
Weitere Artikel im Zusammenhang
Werner Faymann wollte die Nachbarn zu mehr Solidarität bewegen.
Bratislava - Der österreichische Bundeskanzler Werner Faymann hat die Regierungschefs von Tschechien und der Slowakei nicht zu mehr Solidarität in der Flüchtlingsfrage ... mehr lesen 24
Davutoglu kritisierte auch den geringen finanziellen Beitrag, den die EU bisher zur Unterstützung der Türkei geleistet habe.
Frankfurt/Main - Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu hat den Beitrag der Europäischen Union zur Bewältigung der Flüchtlingskrise als zu gering kritisiert. Die EU habe einen ... mehr lesen
Der Notfallplan betrifft dem Bericht zufolge Flüchtlinge aus Syrien, Eritrea und Afghanistan.
Frankfurt - Die EU-Kommission will Ungarn offenbar um 54'000 schutzbedürftige Flüchtlinge entlasten. Diese sollen dann nach einem festen Schlüssel auf die Mitgliedstaaten ... mehr lesen
Das...
wird spannend in den kommenden Monaten und Jahren. Trotz einer gemeinsamen Amtssprache, einem Miteinander über Jahrhunderte und einem schon geografisch bedingten, viel intensiveren Austausch von Kultur war es nicht möglich, Christen, Alawiten, Schiiten, Sunniten und Jesiden in Syrien und anderswo einander näher zu bringen. Warum sollte das auf einmal viele tausende Kilometer von zu Hause entfernt möglich sein? Und wie gehen man nun damit um? Die Hände zur Route geformt ignorieren wird nicht funktionieren, diesmal nicht.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Müllvermeidung - ein wichtiges, aktuelles Thema.
Müllvermeidung - ein wichtiges, aktuelles Thema.
Publinews Nachhaltigkeit ist in der heutigen Gesellschaft ein immer wichtigeres Thema. Wir alle haben eine Verantwortung dafür, die Ressourcen unserer Erde schonend zu nutzen und die Umweltbelastungen zu minimieren. Doch was bedeutet es eigentlich, nachhaltig zu leben und wie können wir unseren Alltag nachhaltiger gestalten? mehr lesen  
Gemäss dem Bericht «Survival of the Richest» hat das reichste Prozent der Weltbevölkerung seit Beginn der Corona-Pandemie fast zwei Drittel des gesamten globalen Vermögenszuwachses ... mehr lesen
Der Oxfam-Bericht zeigt, dass die Vermögen der Milliardäre weltweit täglich um 2,7 Mrd. Dollar gestiegen ist.
Fotografie Ärzte ohne Grenzen und Magnum: 50 Jahre im Einsatz  2021 markierte das 50-jährige Bestehen von Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Fronitères (MSF). Die Photobastei Zürich nimmt dieses Jubiläum zum Anlass, um in einer Fotoausstellung gemeinsam mit der internationalen Fotoagentur Magnum auf 50 Jahre medizinische Nothilfe in Krisen- und Kriegsgebieten zurückzublicken. mehr lesen  
Man sollte sich ein Haustier nie überstürzt zulegen, auch wenn es noch so niedlich ist.
Publinews Die Gründe, sich ein Haustier zuzulegen, sind vielfältig. So möchten manche Menschen, die Einsamkeit verspüren, sich damit Gesellschaft ins Haus holen; ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute So Mo
Zürich 14°C 22°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig freundlich
Basel 13°C 23°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig sonnig
St. Gallen 14°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig sonnig
Bern 13°C 22°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
Luzern 15°C 22°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
Genf 14°C 24°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
Lugano 16°C 26°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig freundlich
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten