Hunderte brechen aus Flüchtlingslager aus

publiziert: Samstag, 24. Jan 2009 / 15:16 Uhr / aktualisiert: Samstag, 24. Jan 2009 / 18:04 Uhr

Rom - Mehrere hundert Personen sind aus dem Flüchtlingslager der Mittelmeerinsel Lampedusa ausgebrochen. Sie überwanden nach Angaben des Bürgermeisters die Zäune um das Lager.

Die Lager auf Lampedusa sind hoffnungslos überfüllt. (Archivbild)
Die Lager auf Lampedusa sind hoffnungslos überfüllt. (Archivbild)
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Darauf zogen sie bis zum Hauptlatz vor dem Gemeinderat Lampedusas und skandierten Slogans wie «Freiheit!» und «Helft uns». Die Flüchtlinge wurden von den Bewohnern der Insel mit Applaus begrüsst.

Nach Angaben des Innenministeriums verliessen insgesamt 650 Flüchtlinge das Auffanglager und nicht alle 1300, wie italienische Medien anfangs berichtet hatten. Am Nachmittag entschärfte sich die Lage. 500 Personen kehrten in das Flüchtlingslager zurück.

«Keine Flucht»

Das Innenministerium versicherte, dass es sich um keine Flucht der Migranten handle, da sie nicht zwangsmässig im Auffanglager gehalten werden. «Daher haben die Sicherheitskräfte den Ausbruch nicht verhindert, sondern die Situation unter Kontrolle gehalten, ohne einzugreifen», sagte ein Sprecher.

Auch Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi versicherte, dass die Lage auf Lampedusa unter Kontrolle sei. «Lampedusa ist kein Konzentrationslager, die Flüchtlinge können das Auffanglager verlassen», sagte der Premierminister.

Innenminister trifft Innenminister

Innenminister Roberto Maroni werde am kommenden Dienstag seinen tunesischen Amtskollegen treffen, um die Verfahren zur Abschiebung von 1200 tunesischen Flüchtlingen zu beschleunigen, sagte Berlusconi.

Die Äusserungen Berlusconis lösten Unmut und Verwunderung aus. Eine Sprecherin des UNO-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) sagte, die Asylsuchenden dürften das Lager nicht einfach verlassen. Falls diese Regelung seit Freitag geändert worden sei, sei das UNHCR darüber zumindest nicht informiert worden.

Ein Sprecher von Ärzte ohne Grenzen sagte, das Auffanglager sei bewacht und niemand könne es auf eigene Faust verlassen. Dies könnten alle Organisationen bestätigen, die dort arbeiteten.

(tri/sda)

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Guten Tag Albert
Ich bin auch dafür, dass man die Boote der Schleuser vernichtet. Welche Zukunft haben die Flüchtlinge bei uns denn? Sie müssen dahinvegetieren. Dann gehen sie auf die Barikaden, weil sie z.B. nur noch Essensgutscheine bekommen. Das stinkt doch bis zum Himmel...
Flüchtlingslager
Man müsste sie eben auf dem Meer schon abfangen und gar nie an Land gelangen lassen. Naja, vielleicht lernen sie es irgendwann einmal...
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