Hunderte sterben bei Supermarktbrand

publiziert: Montag, 2. Aug 2004 / 06:59 Uhr

Asunción - Bei einem verheerenden Brand in Paraguays Hauptstadt Asunción sind fast 300 Menschen einen qualvollen Tod gestorben. Das Flammeninferno in einem Supermarkt am Stadtrand wurde offenbar durch Gasexplosionen in einer Küche verursacht.

Präsident Nicanor Duarte Frutos besuchte noch am Abend den Unglücksort. Bild: Präsidentenpalast in Asunción, Paraguays Hauptstadt.
Präsident Nicanor Duarte Frutos besuchte noch am Abend den Unglücksort. Bild: Präsidentenpalast in Asunción, Paraguays Hauptstadt.
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Der Besitzer des Zentrums "Icua Bolanos" wurde wenige Stunden nach der Katastrophe in Untersuchungshaft genommen. Er wird beschuldigt, bei Ausbruch des Feuers die Schliessung aller Ein- und Ausgänge angeordnet zu haben, um Plünderungen zu verhindern.

Mehrere hundert Menschen wurden bei dem Unglück verletzt, wie die Feuerwehr mitteilte. Die Bergungsarbeiten waren in der Nacht zum Montag (Ortszeit) in vollem Gang. Die Behörden befürchteten, dass noch weit mehr Leichen geborgen werden.

Erschwerte Bergungsarbeiten

"Sie tragen noch immer Leichen aus dem Supermarkt, aber da drinnen ist es vollkommen dunkel, und es gibt Gaslecks, das erschwert die Bergungsarbeiten", sagte Paraguays Polizeichef Humberto Nunez der Nachrichtenagentur Reuters.

Das Feuer wurde nach ersten Erkenntnissen um die Mittagszeit (Ortszeit, gegen 18.00 Uhr MESZ) von zwei Gasexplosionen in einer Küche des modernen Einkaufszentrums verursacht. Rund 700 Menschen sollen sich zu dem Zeitpunkt in dem Supermarkt und den dazugehörenden Restaurants aufgehalten haben.

Erstickt und verbrannt

Die Todesopfer seien erstickt oder verbrannt, berichteten Medien. Passanten hätten den Todeskampf der Eingeschlossenen in Panik von der Strasse aus verfolgt.

Viele hätten versucht, von aussen Türen einzutreten oder dicke Schaufensterscheiben mit blossen Fäusten zu zerstören, um einen Fluchtweg zu ermöglichen. Einigen sei das gelungen.

Umarmung im Tod

Aus dem Inneren des Supermarkts wurden verkohlte Leichen geborgen, die sich selbst im Tode noch umarmt hielten, wie ein Feuerwehrmann im Fernsehen schilderte.

Eine nahe gelegene Discothek wurde als Behelfsleichenhalle benutzt. Viele Menschen verbrannten bei lebendigem Leib im Parkdeck in ihren Autos.

Überforderter Rettungsdienst

Das Ausmass der Tragöde schien die Möglichkeiten der örtlichen Rettungsdienste zu überfordern: Das Fernsehen zeigte Bilder von Feuerwehrleuten, die mit ihren Stiefeln versuchten, Löcher in den Schläuchen zuzuhalten.

Örtliche Medien riefen die Bevölkerung zu Spenden für die Krankenhäuser auf. Private Praxen wurden für Verletzte geöffnet, doch fehlte es vielfach an Atemgeräten. Paraguay gehört zu den ärmsten Ländern Südamerikas.

Noch am Abend besuchte der paraguayische Präsident Nicanor Duarte Frutos zusammen mit seiner Frau den Unglücksort. Das Nachbarland Argentinien kündigte die Entsendung eines Militärtransporters mit medizinischen Hilfsgütern an.

(bsk/sda)

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