Hungerstreik: Arzt wegen Tötung angeklagt

publiziert: Dienstag, 5. Dez 2006 / 10:55 Uhr

Altstätten - Nach dem Tod eines afrikanischen Häftlings Anfang Jahr im Regionalgefängnis in Altstätten wird ein Arzt beim Kreisgericht Rheintal angeklagt.

Die Anklage lautet auf fahrlässige Tötung, wie die St. Galler Staatsanwaltschaft meldete.
Die Anklage lautet auf fahrlässige Tötung, wie die St. Galler Staatsanwaltschaft meldete.
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Die Anklage lautet auf fahrlässige Tötung, wie die St. Galler Staatsanwaltschaft meldete. Der 20-jährige Afrikaner wurde am 3. Januar tot in seiner Zelle aufgefunden; er hatte zuvor gut zwei Wochen mit einem Hungerstreik gegen eine Haftstrafe von zweieinhalb Jahren wegen Kokainhandels protestiert. Eine Untersuchung des Instituts für Rechtsmedizin ergab, dass der junge Mann an schwerem Wassermangel gestorben war.

Die Anklagekammer des Kantons St. Gallen eröffnete am 16. Februar ein Strafverfahren gegen den Notarzt und einen weiteren Arzt, der den afrikanischen Häftling kurz vor seinem Tod betreut hatte. Die Untersuchung leitete das Untersuchungsamt in Uznach.

Verfahren gegen Notarzt aufgehoben

Die Untersuchung kam zum Schluss, dass das Strafverfahren gegen den Notarzt aufgehoben wird. Gegen den zweiten Arzt wird beim Gericht Anklage wegen fahrlässiger Tötung erhoben.

Gegen die Leitung des Regionalgefängnisses Altstätten und Gefangenenbetreuer sei zu keinem Zeitpunkt ein Strafverfahren angezeigt gewesen, heisst es im Communiqué der Staatsanwaltschaft.

(fest/sda)

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