IKRK bestätigt Wall Street Journal-Bericht über Folterungen

Das IKRK habe aber niemanden autorisiert, diese Berichte zu veröffentlichen, noch habe sie die Organisation selbst weitergegeben, fügte der Sprecher hinzu. In dem IKRK-Bericht selbst hiess es, dass die Verbreitung des Texts ohne die Genehmigung des IKRK verboten sei.

Westphal sagte weiter, das IKRK hoffe, dass die Veröffentlichung des vertraulichen Berichts keine negativen Auswirkungen auf die vom IKRK durchgeführten Gefangenenbesuche habe.

Auszüge des 24-seitigen IKRK-Berichts waren am Freitag im Wall Street Journal publiziert worden. Darin sprach der Direktor der IKRK-Operationen, Pierre Kraehenbühl, von systematischen Aktionen der US-Soldaten gegen irakische Gefangene. Darüber hinaus wollte Westphal keinen Kommentar abgeben.

Nach einem Bericht des Fernseh-Magazins Spiegel TV waren US-Aussenminister Colin Powell, Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice und Vizeverteidigungsminister Paul Wolfowitz seit Januar über die Misshandlungen irakischer Gefangener durch US-Soldaten im Gefängnis Abu Ghoreib bei Bagdad informiert.

Sie seien vom IKRK-Präsidenten Jakob Kellenberger bei einem Treffen in Washington persönlich auf die Missstände hingewiesen worden, sagte IKRK-Sprecherin Nada Dumani.

US-Präsident George W. Bush will derweil seinem Verteidigungsminister Donald Rumsfeld auch öffentlich den Rücken stärken.

Bush soll Rumsfeld nach Angaben des Weissen Hauses am Montag im Pentagon besuchen und sich danach der Presse stellen. Bereits am Wochenende hatte Bushs Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice gesagt, dass Rumsfeld die Unterstützung des Präsidenten habe und weiter haben werde.

(bert/sda)