Bewaffnete Konflikte werden länger

IKRK legt Rekordbudget für 2011 vor

publiziert: Donnerstag, 2. Dez 2010 / 17:54 Uhr

Genf - Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat für 2011 das höchste Budget seiner Geschichte vorgelegt. Hintergrund seien die grosse Zahl bewaffneter Konflikte und Gewaltsituationen, erklärte das IKRK in seinem am Freitag in Genf lancierten jährlichen Spendenaufruf.

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Insgesamt braucht das IKRK 2011 1,2 Milliarden Franken, davon seien 1,05 Milliarden Franken für die Feldtätigkeiten und 183 Millionen Franken für den Hauptsitz in Genf bestimmt. Das Budget für die Feldtätigkeiten liegt gemäss IKRK 12 Prozent über den vor einem Jahr vorlegten Zahlen und ist das höchste jemals dafür aufgestellte. Für den Hauptsitz sind 6 Prozent mehr Kosten budgetiert.

«Ich bin nicht sehr optimistisch für das nächste Jahr», sagte IKRK-Präsident Jakob Kellenberger, vor den Medien in Genf. «Zahlreiche Konflikte harren noch immer einer Lösung.» Besorgt zeigte er sich über die humanitäre Lage in Sudan, Afghanistan und im Jemen.

Im Falle des Sudans bereitet sich das IKRK auf einen möglichen Konflikt vor. Es gebe «grosse Unsicherheiten» wegen des im Januar anstehenden Referendums über eine Teilung in Nord- und Südsudan, sagte Kellenberger.

Immer komplexere Aufgaben

«Die überhandnehmenden nichtstaatlichen bewaffneten Gruppen wie in Kongo-Kinshasa oder in Afghanistan im Verbund mit den sich heutzutage immer länger hinziehenden Konflikten bringen für die von den Kampfhandlungen Betroffenen eine neue Art von Leid und Unbill», sagte Kellenberger.

Sie seien unzähligen Risiken ausgesetzt, von Selbstmordattentätern bis hin zu sexueller Gewalt. Viele von ihnen lebten schliesslich nur noch in ständiger Angst, weil sie sich der Lage von Tag zu Tag immer weniger gewachsen fühlen. Naturkatastrophen wie in Pakistan verschlimmerten die Lage der Opfer noch.

Das IKRK müsse seine Hilfsanstrengungen diversifizieren, um immer komplexeren Bedürfnisse gerecht zu werden. Dabei gehe es auch darum, die indirekten Folgen von Konflikten wie den Zusammenbruch der Gesundheitsversorgung zu bewältigen.

Am teuersten wird gemäss der Organisation die Arbeit in Afghanistan (Budget: 89 Mio. Fr.), im Irak (85,8 Mio. Fr.), im Sudan (82,8 Mio. Fr.) sowie in Pakistan (82,4 Mio. Fr.).

(bert/sda)

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