Zahl der Zwangsarbeiter in Nahost auf 600'000 geschätzt

ILO bemängelt Zwangsarbeit im Nahen Osten

publiziert: Dienstag, 9. Apr 2013 / 23:41 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 10. Apr 2013 / 00:00 Uhr

Amman - Nach Schätzungen der Vereinten Nationen sind in Ländern des Nahen Ostens rund 600'000 Menschen Opfer von Zwangsarbeit. Das geht aus einem Bericht der Internationale Arbeitsorganisation (ILO) hervor.

3 Meldungen im Zusammenhang
Die ILO stellte die 150-seitige Studie am Dienstag zu Beginn einer zweitägigen Konferenz in Jordaniens Hauptstadt Amman vor. Sie fasst Ergebnisse aus Befragungen in Jordanien, Libanon, Kuwait sowie in den Vereinigten Arabischen Emiraten zusammen.

Die Arbeitsmigration in diesem Teil der Erde sei «gemessen an Ausmass und Anstieg beispiellos», heisst es im Bericht. Die Schätzungen stützen sich auf 650 Interviews, die in einem Zeitraum von zwei Jahren geführt wurden.

Der Bericht behandelt unter anderem die Fälle zahlreicher Hirten, die aus asiatischen Ländern wie Bangladesch, Nepal und Sri Lanka als inländische Arbeitnehmer angeworben und dann zur Kamel- oder Schaftreiberei in der Wüste gezwungen werden.

Hervorgehoben wird auch die «besondere Verletzbarkeit» von Afrikanerinnen und Asiatinnen, die vielfach als Krankenschwestern, Lehrerinnen oder Kellnerinnen angeheuert, dann aber sexuell ausgebeutet würden.

Viele Arbeiter hätten zudem Schulden, da die Rekrutierungsstellen ihnen durchschnittlich 550 Dollar, manchmal aber auch «sehr viel mehr» in Rechnung stellen würden, heisst es im Bericht mit dem Titel «Betrogen und Gefangen - Menschenhandel im Nahen Osten». Die ILO fordert vor allem bessere Schutzmassnahmen «in den Herkunfts- sowie den Empfängerländern».

Ausserdem wird eine Reform des sogenannten Kafala-Prinzips gefordert. Dieses sieht eine Bürgschaft eines Einheimischen für den Arbeiter beim Visum und Aufenthaltsrecht vor, die meist direkt vom Arbeitgeber übernommen wird. Dies sei allerdings «problematisch», da es ein extrem ungleiches Machtverhältnis schaffe, kritisiert die ILO.

(fest/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bangkok - Das thailändische Militär steht im Verdacht, mit Menschenschmugglern ... mehr lesen
Militärangehörige sollen Schleppern burmesische Flüchtlinge in die Arme getrieben haben. (Symbolbild)
Es handelte sich in erster Linie um Personen, die in der Landwirtschaft, in der Fischerei und im Haushalt arbeiteten. (Symbolbild)
Genf - Die Ausbeutung von Arbeitskräften ist der Hauptgrund für Menschenhandel und hat seit 2010 die sexuelle Ausbeutung als Auslöser auf Platz zwei verdrängt. Dies teilte ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Benjamin Netanjahu macht einen weiteren Schritt Richtung Frieden.
Benjamin Netanjahu macht einen weiteren Schritt Richtung ...
Positive Elemente für Friedensinitiative  Jerusalem - Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich zu neuen Verhandlungen über einen Friedensplan arabischer Staaten bereit erklärt. Netanjahu sagte am Montagabend in Jerusalem, die Friedensinitiative von 2002 enthalte positive Elemente. mehr lesen 
Israel  Jerusalem - Der rechts-nationalistische Politiker Avigdor Lieberman ist im Parlament als Israels neuer Verteidigungsminister vereidigt worden. 55 von 120 Abgeordneten stimmten für die Ernennung und 43 dagegen. Lieberman und seine Partei fordern die Deportation aller Araber. mehr lesen  
Andreas Kyriacou Die Klage des türkischen Möchtegern-Alleinherrschers Recep Erdogan gegen den ... mehr lesen   2
Recep Tayyp Erdogan: Liefert Anstoss, Strafgesetzbücher zu entschlacken.
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 3°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 3°C 10°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 1°C 5°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig starker Schneeregen starker Schneeregen
Bern 0°C 8°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 1°C 8°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 2°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten