Iberia: Vom Pleitegeier zum Überflieger

Zu feiern hat Iberia nicht nur wegen seines 75. Geburtstages. Nur 15 Monate nach der Privatisierung hat sich die einst staatliche Fluglinie zu einer der solidesten Firmen des Landes gemausert und jetzt den Sprung in den Referenzindex Ibex-35 der spanischen Börse geschafft.

«Iberia ist die einzige Fluggesellschaft Europas, die nach den Anschlägen vom 11. September noch Geld verdient hat», sagt Unternehmenspräsident Xabier de Irala selbstbewusst. Während Mitstreiter wie etwa die Lufthansa im Krisenjahr 2001 mit hohen Verlusten zu kämpfen hatten, flog Iberia bei einem Umsatz von 4,7 Mrd. Euro noch einen Nettogewinn von 53,1 Mio. Euro ein, der allerdings gut 75 Prozent niedriger ausfiel als im Vorjahr.

Analysten bewerten auch die bisherigen Zahlen in diesem Jahr positiv: Im ersten Quartal, dem traditionell schwierigsten für die Airlines, gingen die operativen Verluste im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 94 Prozent auf 5,2 Mio. Euro zurück.

Auf den weltweiten Einbruch der Branche nach dem 11. September hatte Iberia umgehend mit einem Krisenplan reagiert: Das Unternehmen kündigte die Streichung von 10 Prozent ihrer knapp 30'000 Stellen an, kürzte das Flugangebot um 11 Prozent und legte die Anschaffung neuer Flugzeuge auf Eis.

(gä/sda)