Im Kosovo zeichnet sich ein knapper Sieg für die PDK ab

Die aus der früheren Untergrundarmee UCK hervorgegangene oppositionelle PDK lag in Umfragen vorn. Der regierenden Demokratischen Liga (LDK) von Präsident Fatmir Sejdiu (dem Nachfolger von Ibrahim Rugova) wurden Verluste vorhergesagt.

Da keine der beiden Parteien mit einer absoluten Mehrheit rechnen konnte, schien eine grosse Koalition wahrscheinlich. Thaci wurde als künftiger Regierungschef gehandelt. Er wäre damit Nachfolger von Agim Ceku, dessen Allianz für die Zukunft des Kosovo (AAK) ebenfalls aus der UCK hervorgegangen ist.

Einen Überraschungserfolg könnte die Allianz für ein neues Kosovo (AKR) des umstrittenen Geschäftsmanns Behgjet Pacolli erzielen. Pacolli lebt in der Schweiz.

7000 Polizisten sorgen in Provinz für Ordnung

7000 Polizisten sorgten in der mehrheitlich von Albanern bewohnten südserbischen Provinz für Ruhe und Ordnung. Bis zum frühen Nachmittag hatten 30 Prozent der 1,5 Millionen Wahlberechtigten die Stimmzettel abgegeben. Sie konnten zwischen Kandidaten von 25 Parteien entscheiden. Erste Ergebnisse werden in der Nacht auf morgen Sonntag erwartet.

Die rund 40'000 stimmberechtigten Serben im Norden der Provinz boykottierten auf Anweisung aus Belgrad den Urnengang, der von einigen tausend internationalen und einheimischen Beobachtern kontrolliert wurde.

In den Siedlungen, in denen die serbische Minderheit lebt, wurden die Wahllokale nicht geöffnet. Deswegen organisierten Mitarbeiter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) Lastwagen als «mobile Wahllokale».

Im 120 Mandate zählenden Kosovo-Parlament sind für die nichtalbanischen Volksgruppen 20 Sitze reserviert, davon zehn für die Serben.

(dl/sda)