Im Rhein ertrunken - Verfahren gegen Polizei eingestellt

publiziert: Dienstag, 29. Jul 2008 / 11:45 Uhr

Basel - Die Basler Staatsanwaltschaft hat ein Verfahren gegen Polizisten im Fall eines im Rhein ertrunkenen Afrikaners eingestellt. Die Polizisten hätten «alles in ihrer Macht Stehende und vernünftig Erscheinende» getan, um den Mann zu retten.

Bei der Obduktion wurden im Darm des Ertrunkenen drei Päckchen mit Kokain gefunden. (Archivbild)
Bei der Obduktion wurden im Darm des Ertrunkenen drei Päckchen mit Kokain gefunden. (Archivbild)
Der 19 Jahre alte Nigerianer war am 30. Mai gegen Mitternacht vor einer Polizeikontrolle in Basel in den Rhein geflüchtet und ertrunken. Gegen die Polizisten wurden danach wegen Verdachts auf Unterlassen der Nothilfe Ermittlungen aufgenommen. Diese wurden nun aber wegen fehlenden Tatbestands eingestellt, heisst es in einer Mitteilung.

Ein Sprung ins Wasser hätte wegen möglicher Gegenwehr des Mannes für die Polizisten «ein derartiges Gefahrenpotential beinhaltet», dass «davon eindeutig abgesehen werden musste».

Die Polizisten hätten dem Mann noch einen Rettungsring zugeworfen, aber ohne Erfolg. Das Aufbieten weiterer Einsatzkräfte durch die Einsatzzentrale sei die einzige fristgerecht mögliche Rettungsmassnahme und zweckmässig gewesen.

Boote und Taucher suchten darauf ergebnislos nach dem Mann. Dieser wurde am 5. Juni beim elsässischen Kraftwerk Kembs (F) tot aus dem Rhein geborgen. Bei der Obduktion wurden in seinem Darm drei Päckchen mit Kokain gefunden. Der Mann war in Basel bereits 2007 wegen Kokainverkaufs rechtskräftig verurteilt worden.

(dl/sda)

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