Biathlon

Im Zeichen des Umbruchs

publiziert: Dienstag, 29. Nov 2011 / 10:01 Uhr
Die Rücktritte von Matthias Simmen und Thomas Frei haben die Blutauffrischung im Schweizer Biathlon-Team beschleunigt.
Die Rücktritte von Matthias Simmen und Thomas Frei haben die Blutauffrischung im Schweizer Biathlon-Team beschleunigt.

Die Rücktritte von Matthias Simmen und Thomas Frei haben die Blutauffrischung im Schweizer Biathlon-Team beschleunigt. Der erste grosse Profiteur heisst Mario Dolder und kommt aus dem Oberbaselbiet.

Matthias Simmen war ein Jahrzehnt lang eine tragende Säule der Mannschaft, Thomas Frei drang im Olympia-Winter 2009/2010 in die erweiterte Weltspitze vor. Sie beide standen im Weltcup einmal auf dem Podest, was vor ihnen keinem Schweizer gelungen war. Im vergangenen Winter zog Benjamin Weger als Zweiter des 20-km-Rennens in Pokljuka nach. Der Oberwalliser wurde schon vor Jahren als grosser Hoffnungsträger angepriesen, mehrere Medaillen an internationalen Nachwuchs-Titelkämpfen festigten seinen Ruf.

Jetzt, da sich Simmen wie erwartet und Frei überraschend vom Spitzensport verabschiedet haben, ist Weger bereits zum Teamleader aufgerückt. Der erst 22-Jährige kann die neue Rolle immerhin mit einem routinierten Kollegen aus dem Skiclub Obergoms teilen. Der 32-jährige Simon Hallenbarter hat den sieben Jahre älteren Simmen als Teamsenior abgelöst. Hinter den gesetzten Weger und Hallenbarter bekämpften sich fünf Athleten um die beiden weiteren Weltcup-Startplätze. Mario Dolder gewann überraschend gleich beide internen Testrennen und gibt heute beim Weltcup-Auftakt in Östersund (Sd) sein Debüt.

Aus einem Zufall heraus

Der 21-jährige Dolder aus Zeglingen im Halbkanton Basel-Landschaft kam einst zum Biathlon, weil ein Langlauflager des Sportamts wegen Schneemangels auf dem Obwaldner Glaubenberg nach Andermatt und Realp verlegt worden war. Dort trainierte der Jüngling Seite an Seite mit dem Biathlon-Nationalkader - und fand Gefallen am Zweikampf aus Langlaufen und Schiessen.

Seit dem Sommer lebt Dolder, der 2009 an der Jugend-WM die Bronzemedaille im Sprint gewonnen hat, selber in Realp - in einer WG mit Weger und dem Bündner Serafin Wiestner. Das Trio hat auch gemeinsam die Spitzensport-RS absolviert. Die Namen Weger, Dolder und Wiestner stehen für eine neue Generation von Schweizer Biathleten, die ihr Handwerk von der Pike auf gelernt und nicht wie Simmen, Frei oder Hallenbarter zuerst im Langlauf Fuss zu fassen versucht hat.

Dolder und Wiestner waren im letzten Winter noch Junioren und sind nun für Simmen und Frei in die Elite-Mannschaft nachgerückt. Sie halten den internen Konkurrenzkampf am Leben, was der erste Achtungserfolg von Dolder beweist. Wiestner blieb in der Ausscheidung wie Claudio Böckli und Christian Stebler auf der Strecke, den vierten Startplatz für die Rennen in Östersund sicherte sich der Stanser Ivan Joller.

Staffel-Pläne und Schwestern-Trio

Bei den Frauen soll Selina Gasparin nicht länger die Alleinunterhalterin sein. An der zweiten Weltcup-Station Hochfilzen kommt eine Athletin aus dem Trio Irene Cadurisch, Elisa Gasparin und Stephanie Schnydrig zum Einsatz. Voraussichtlich im Januar soll das Dreigespann, das an den diesjährigen Juniorinnen-Weltmeisterschaften den 6. Rang belegt hat, zusammen mit Pionierin Selina Gasparin die erstmalige Weltcup-Teilnahme einer Schweizer Frauen-Staffel ermöglichen.

Der Aufschwung bei den Frauen - mit Aita gehört neu auch die dritte der Schwestern Gasparin dem Swiss-Ski-Kader an - ist auch im Hinblick auf die Olympia-Premiere der Mixed-Staffel 2014 in Sotschi von Bedeutung. Doch zunächst stehen im Biathlon am Ende dieses Winters Weltmeisterschaften auf dem Programm, die in der Szene fast den gleich hohen Stellenwert wie Winterspiele haben. In der deutschen Hochburg Ruhpolding, dem Pendant zu Kitzbühel im alpinen Skisport, werden an acht Wettkampftagen bis zu 300'000 Zuschauer erwartet.

Top-Ten-Resultate in den Einzelrennen sowie ein 8. Rang in der Staffel gibt Disziplinenchef Markus Regli für die Titelkämpfe als Ziele vor. Im Weltcup soll sich die Männer-Mannschaft im Nationen-Ranking unter den ersten zehn klassieren; ausserdem will Cheftrainer Steffen Hauswald zwei Athleten sowie Selina Gasparin unter die besten 30 im Gesamtweltcup führen. Angesichts des Umbruchs in den eigenen Reihen und der immer grösseren Leistungsdichte sind das ambitionierte Vorgaben.

(joge/Si)

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