Immer mehr Haushalte verarmen

publiziert: Freitag, 26. Nov 2004 / 14:01 Uhr

Bern - Nach vier positiven Jahren nimmt der Anteil der Working Poor in der Schweiz wieder zu. Besonders betroffen sind Alleinerziehende, Kinderreiche, Selbständigerbwerbende und Ausländer, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) mitteilte.

Immer mehr Haushalte müssen trotz Vollzeitjob auf jeden Rappen achten.
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2003 waren laut BFS 7,4 Prozent jener 20- bis 59-jährigen Erwerbstätigen arm, die in einem Haushalt mit einem Erwerbsumfang von mindestens einer Vollzeitstelle (ab 90 Prozent) leben. 2002 betrug dieser Anteil 6,4 Prozent.

In der Krise Anfang Neunziger Jahre war die Working-Poor-Quote angestiegen - von 6 auf 9 Prozent (1996). Dann stabilisierte sie sich und ging nach 2000 sogar auf unter 7 Prozent zurück. Seit 2002 beobachtet das BFS wieder einen Anstieg. Betroffen waren im Jahre 2003 231 000 Working Poor in 137 000 Haushalten mit total 513 000 Personen, davon 233 000 Kinder.

Mehr als ein Viertel der Working Poor (26,1 Prozent) lebt in einem Haushalt mit einem Erwerbsumfang von mindestens zwei Vollzeitstellen. "Selbst Vollzeitarbeit schützt somit nicht immer vor Armut", schreibt dass BFS.

Die Entwicklung der "Working Poor-Quote" hängt zumindest teilweise mit dem Verlauf der Erwerbslosenquote zusammen. "Der Anteil armer Erwerbstätiger scheint der Erwerbslosenquote mit einem Abstand von zwei bis drei Jahren zu folgen", schriebt das BFS.

Offenbar gehe ein Anstieg der Arbeitslosigkeit mit einem Wachstum der Zahl prekärer Arbeitsverhältnisse einher, wie dies eine aktuelle Studie des Staatssekretariats für Wirtschaft (seco) zeigt. Denn prekäre Arbeitsverhältnisse tragen zur Verarmung von Erwerbstätigen bei.

Selbständigerwerbende sind häufiger arm (13,8 Prozent), insbesondere solche ohne Angestellte (18,3 Prozent). Übervertreten unter den Working Poor sind auch Ausländer aus Nicht-EU-Ländern (19,9 Prozent) und Personen ohne Ausbildung (18,5 Prozent).

Als Working Poor gelten erwerbstätige Personen zwischen 20 und 59, die in einem armen Haushalt leben. Die Armutsgrenze liegt bei weniger als 2450 Franken Monatseinkommen für einen Einpersonenhaushalt und unter 4550 Franken bei einem Ehepaar mit zwei Kindern.

(fest/sda)

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