Ruhani verspricht Einhaltung von Auflagen

Internationale Atomwächter loben und kritisieren Iran

publiziert: Montag, 21. Sep 2015 / 06:24 Uhr / aktualisiert: Montag, 21. Sep 2015 / 21:45 Uhr
Gemäss Hassan Ruhani steht eine Mehrheit der Bevölkerung um Iran hinter dem Abkommen. (Archivbild)
Gemäss Hassan Ruhani steht eine Mehrheit der Bevölkerung um Iran hinter dem Abkommen. (Archivbild)

Washington - Erstmals nach jahrelangem Gezerre durften die internationalen Atomwächter am Wochenende Irans Militärkomplex in Parchin inspizieren. Die IAEA spricht von Fortschritt, bleibt aber deutlich skeptisch.

5 Meldungen im Zusammenhang
Mit der Inspektion der umstrittenen Militäranlage in Parchin ist nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) eine wichtige Hürde bei der Umsetzung des Nuklearabkommens mit dem Iran genommen worden.

"Es ist ein bedeutender Fortschritt erzielt worden", sagte IAEA-Direktor Yukiya Amano am Montag in Wien. Gleichzeitig kritisierte er den Iran aber für mögliche Vertuschungsmanöver.

Der Iran hatte Amano und dem leitenden Inspekteur der IAEA, Tero Varjoranta, am Sonntag zum erstem Mal nach fast zehn Jahren den Zugang zu der östlich von Teheran gelegenen Anlage erlaubt.

Westliche Geheimdienste verdächtigen den Iran, ein Dutzend Projekte zur Entwicklung eines Atomsprengkopfes betrieben zu haben. Parchin stand immer im Mittelpunkt des Interesses, weil es laut IAEA Anzeichen gibt, dass dort Atomtests simuliert wurden.

Das nun besichtigte Gebäude sei kürzlich renoviert worden, ausserdem sei die gesamte Ausrüstung entfernt worden, beklagte Amano. "Die umfangreichen Arbeiten, die seit 2012 an dem Standort vorgenommen worden sind, untergraben die Möglichkeit der IAEA zu wirksamen Überprüfungsverfahren", kritisierte er.

Proben an Behörde übergeben

Als positiv wertete der IAEA-Chef jedoch, dass die Anlage vor dem Besuch auf Atomspuren untersucht und die Proben der Internationalen Atomenergiebehörde übergeben worden seien. Diese Proben seien von iranischen Experten eingesammelt worden, bestätigte Amano. "Dies wurde unter unserer Verantwortung und Aufsicht gemacht", betonte er. Die Proben werden nun in Wien untersucht.

Der Sprecher der iranischen Atomorganisation, Behrus Kamlwandi, erklärte am Montag, der Besuch von Amano und Varjoranta sei eher "zeremonieller" Natur gewesen. "Bei den Tests war das IAEA-Team nicht in der Anlage", sagte er der Nachrichtenagentur IRNA.

In der iranischen Führung gibt es Kräfte, die IAEA-Inspektionen in Militäranlagen ablehnen. Präsident Hassan Ruhani aber hat eine "koordinierte" Inspektion nie ausgeschlossen.

Ruhani will sich an Auflagen halten

Ruhani hatte am Wochenende ausserdem versprochen, dass der Iran sich an die Auflagen des Atomabkommens halten werde und alle Streitpunkte ausräumen wolle. Bis zum 15. Dezember muss die IAEA ihren Abschlussbericht zu Untersuchung der zwölf Forschungsprojekte vorlegen. Das ist eine der Bedingungen, die der Westen stellt, um Wirtschaftssanktionen aufzuheben. Zusätzlich wird der Iran auch sein ziviles Atomprogramm zurückfahren müssen.

Als sich der Iran am 14. Juli mit den fünf UN-Vetomächten und Deutschland auf diesen Kompromiss einigte, beschlossen der Iran und IAEA am selben Tag einen Fahrplan für weitere Inspektionen.

(fest/sda)

Machen Sie auch mit! Diese news.ch - Meldung wurde von einer Leserin oder einem Leser kommentiert.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Wien - Der Iran hat nach Angaben der ... mehr lesen
Der Iran hat nach Angaben der IAEA alle Auflagen des Atomabkommens vom Sommer 2015 erfüllt.
Die Reduzierung der Anzahl der Zentrifugen von 19'000 auf 5060, ist eine der wichtigsten technischen Verpflichtungen des Irans im Atomabkommen.
Teheran - Der Iran hat Angaben aus ... mehr lesen
Teheran - Das iranische Parlament hat Staatsmedien zufolge das Atomabkommen am Dienstag endgültig gebilligt. Damit ist ... mehr lesen
Der iranische Präsident konnte sich mit den anderen Weltmächten einigen.
Um seinen guten Willen zu beweisen, werde der Iran auch das IAEA-Zusatzprotokoll wieder ausführen, sagte Präsident Hassan Ruhani.
Teheran - Iran hält sich nach den ... mehr lesen
Die...
Iraner werden sich nie an einen mit dem Westen ausgehandelten Kompromiss halten. Die werden weiter an ihrer Atombombe basteln und die Hisbollah und den Terror schiitischer Gruppen in aller Welt unterstützen. Eine Vereinbarung mit dem Iran ist das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt wird und wird den Iranern nur insofern in die Karten spielen, als sie noch mehr Zeit gewinnen, um die islamische Bombe fertigzustellen. Und wenn sie die haben, ist sowieso jeder Vertrag und jede Abmachung hinfällig, weil sie die Welt dann ständig mit einem Atomwaffeneinsatz erpressen werden, so wie sie es jetzt mit der Störung des Schiffsverkehrs im Golf tun.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 21
Kein Psychopath, sondern ein der Realität verpflichteter Diktator: Kim Jong-un.
Kein Psychopath, sondern ein der Realität verpflichteter ...
Achtens Asien Kim Jong-un ist ein Meister der Propaganda und (Selbst)Inszenierung. Nach vier Jahren an der Macht liess er sich nun am VII. Kongress der Koreanischen Arbeiterpartei zum Vorsitzenden krönen. mehr lesen  
Mehr Qualität und Quantität  Seoul - Nordkorea will seine Atomwaffenkapazitäten weiter ausbauen. Dies betreffe sowohl die Qualität als auch die Quantität der Waffen, beschloss der Kongress der regierenden Arbeiterpartei am Sonntag, wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA meldete. mehr lesen  
Beseitigung von «Hindernissen»  Teheran - Der Iran und die EU wollen «Hindernisse» bei der Umsetzung des Atomabkommens beseitigen, von dem sich Teheran «spürbare» ... mehr lesen  
Die USA, Deutschland, Frankreich und Grossbritannien rufen den rat auf Massnahmen zu ergreifen.
Brief an UNO  New York - Mehrere westliche Staaten ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 12°C 26°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig freundlich
Basel 13°C 27°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
St. Gallen 12°C 23°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Bern 12°C 25°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich vereinzelte Gewitter
Luzern 13°C 26°C vereinzelte Gewitterleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig vereinzelte Gewitter wolkig, aber kaum Regen
Genf 13°C 27°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 15°C 25°C vereinzelte Gewitterleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen vereinzelte Gewitter
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten