Internationale Presse: Das Ende des Sonderfalls Schweiz

publiziert: Freitag, 14. Dez 2007 / 10:36 Uhr / aktualisiert: Freitag, 14. Dez 2007 / 10:54 Uhr

Brüssel - Die Abwahl von Christoph Blocher aus dem Bundesrat und die SVP in der Opposition bedeuten für die europäische Presse das Ende des Sonderfalls Schweiz - und unsichere Zeiten für das Land. Doch Raum erhält auch die Neue, Eveline Widmer-Schlumpf.

Die europäische Presse sieht unsichere Zeiten für das Land kommen.
Die europäische Presse sieht unsichere Zeiten für das Land kommen.
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Für die «Frankfurter Allgemeine» war es eine «folgenreiche Vereidigung». Das Bild der neugewählten Bundesrätin, einer «zähen Bündnerin», setzte das Blatt gross auf die Titelseite.

Widmer-Schlumpf sei «gewählt und vor die Tür gesetzt», schreibt «Die Welt» als Unterzeile zum gleichen Bild. Im Text, verfasst von einem «Weltwoche»-Journalisten, geht es dann wie in den meisten anderen Artikeln der europäischen Presse um die SVP in der Opposition.

Diese werde «mit dem permanenten Einsatz der direktdemokratischen Rechte die politische Agenda des Landes bestimmen, Entscheide blockieren oder massiv verzögern».

«Selbstmörderische Politik»

Auf die Dauer werde sich der Kleinstaat eine «solch selbstmörderische Politik» aber nicht leisten können, so die Schlussfolgerung des Blattes. «Die Frage ist, wem zuerst die Luft ausgeht und wer wem die Formel einer neuen Konkordanz diktieren kann.»

Die «Süddeutsche Zeitung» widmet der Bundesratswahl, der «politischen Zäsur in der Schweiz», wie sie schreibt, gar das «Thema des Tages». Wie in vielen Zeitungen wird auch in der SZ die neue Bundesrätin - «respektvoll, tolerant, unaufgeregt» - ausführlich porträtiert.

«Volkstribun» Blocher

Christoph Blocher verbannt das Blatt in die Randspalte. Doch dass der «Volkstribun» nicht von der Bildfläche verschwinden wird, macht die SZ bereits im Titel deutlich: «Blick nach vorn im Zorn». Aus der Sicht des französischen «Le Figaro» ist die Wahl der Parlamentarier für den «Unruhestifter» Blocher eine «Ohrfeige».

Für den belgischen «Le Soir» ist Blocher nun «im Krieg gegen Bern». Ganz so hart interpretieren die wenigsten Zeitungen Blochers Rede. Doch auch die «Financial Times» (Europaausgabe) betitelt ihren Artikel: «Verdrängter Schweizer Minister droht mit politischer Rache».

(fest/sda)

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