Filesharer kaufen deutlich mehr Musik

Internetpiraten schaden Musikindustrie nicht

publiziert: Mittwoch, 17. Okt 2012 / 16:21 Uhr
Musik, die im Freundeskreis ausgetauscht wird, ist mit dem Anteil von illegaler Musik vergleichbar.
Musik, die im Freundeskreis ausgetauscht wird, ist mit dem Anteil von illegaler Musik vergleichbar.

Columbia/Berlin - Der Anteil von gekaufter Musik ist bei Musikpiraten deutlich höher als die Urheberschützer oft behaupten. Laut der Studie «Copy Culture in the US and Germany» des Instituts American Assembly der Columbia University tragen die von Abmahnwellen verfolgten Filesharer wesentlich zum wirtschaftlichen Erfolg der Musikindustrie bei.

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«Diese Studie bestätigt unsere Annahmen, wonach der Umsatzrückgang der letzten Jahre nicht durch das Internet verursacht wurde, sondern durch die Musikindustrie selber. Das Internet wurde von dieser sträflich vernachlässigt», sagt Ole Seelenmayer Vorstand des Deutschen Rock- & Pop Musikerverbandes. Der Fachmann kritisiert zudem das Geschäftsmodellen von einigen deutschen Anwälten, «die mit dem Abmahnen von Internet-Nutzern Geld verdienen».

Filesharer besitzen im Durchschnitt 1979 digitale Musikstücke, davon wurden 473 von Portalen wie Piratebay heruntergeladen, 427 wurden von Freunden oder Familienmitgliedern kopiert, 319 von Tonträgern gerippt und 760 gekauft. Wesentlich geringer fällt der Anteil von gekaufter Musik bei Menschen aus, die im Internet keine MP3s herunterladen. Von durchschnittlich 1264 Musikdateien wurden lediglich 582 auf legalen Musik-Portalen erworben.

Teilen im Vertrauenskreis

«Wir haben herausgefunden, dass der Anteil von Musikstücken, die im Freundschafts- und Familienkreis geteilt werden, mit dem Anteil von illegaler Musik vergleichbar ist. Das wird noch deutlicher, wenn wir den Nutzer betrachten und nicht die Musiksammlung. Der Grossteil der Menschen bezieht ihre Musik im engeren Vertrauenskreis», schreiben die Forscher in ihrer Arbeit.

Für die Studie wurden 2300 Erwachsene zu ihrem Verhalten beim Kauf von Musik im Internet befragt. Es wurde auch der deutsche Markt untersucht, der sich vom amerikanischen kaum unterscheidet. Allerdings sei die Datenlage in Deutschland dünn, angesichts dessen, dass nur vier Prozent oder 39 Prozent der Umfrageteilnehmer zugeben, dass sie ihre Musik auf File-Sharing-Portalen herunterladen.

Abschliessend schreiben die Wissenschatler, dass der Höhepunkt des File-Sharings noch lange nicht erreicht ist: «Bestimmt nicht. Es werden noch viele Gigabytes von Musiksammlungen über das Internet geteilt werden.»

(bg/pte)

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