Interpretationsbedarf bei der Kriminalitätsstatistik

publiziert: Donnerstag, 8. Feb 2007 / 17:00 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 8. Feb 2007 / 18:12 Uhr

Bern - Die Kriminalstatistiken einiger Kantone verweisen auf ein Rückgang von Straftaten. Ein Trend scheint aber die Zunahme von schweren Delikten bei Jugendlichen zu sein. Das Bundesamt für Statistik geht jedoch von einer stabilen Situation aus.

Im letzten Jahr waren von allen Tatverdächtigen im Kanton Zürich rund 13 % jünger als 18 Jahre.
Im letzten Jahr waren von allen Tatverdächtigen im Kanton Zürich rund 13 % jünger als 18 Jahre.
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Die erfreuliche Botschaft zuerst: In den Kantonen Zürich, Basel-Stadt und der Stadt Bern wird ein Rückgang der Kriminalität um durchschnittlich rund 10 % verzeichnet.

Getrübt wird diese Feststellung allerdings mit dem Anstieg von jugendlichen Deliquenten in Bern, Zürich oder dem Kanton Jura, wo sich die Zahl der Jugend-Straftaten innert eines Jahres fast verdoppelt hat.

«Sorgenkind Nummer eins ist und bleibt die Jugendkriminalität», sagte der Zürcher Kripo-Chef Bernhard Herren.

Zunahme bei schweren Delikten

Im letzten Jahr waren von allen Tatverdächtigen im Kanton Zürich rund 13 % jünger als 18 Jahre - das sind immerhin 4346 Personen oder 138 mehr als im Vorjahr. Dabei nahmen vor allem die schweren Delikte gegen Leib und Leben zu.

In diesem Zusammenhang wird auch immer ein hoher Anteil von Jugendlichen mit Migrationshintergrund genannt. In Zürich betrage deren Anteil «beängstigende 52,6 %», schrieb die Polizei. Dabei handle es sich überproportional um Jugendliche aus Balkanländern.

Balkan-Kriminalität

Zu einem ähnlichen Schluss kommt der leitende Jugendanwalt Beat Burckhardt in Basel: Dort habe man «keine Ausländer-Kriminalität, sondern eine Balkan-Kriminalität», sagte Burckhardt.

In Genf hielten sich die Anteile an Straftaten der Schweizer und der ausländischen Wohnbevölkerung die Waage. Hingegen begingen vier Mal mehr Ausländer, die für ihre kriminellen Machenschaften einreisten, in Genf Straftaten.

Das trifft zum Teil auch für Basel zu. Der Ausländeranteil bei Delikten beträgt dort fürs 2006 rund 55%, gegenüber 28 % bei der Wohnbevölkerung. Sehr viele Täter sind laut Staatsanwalt Beat Voser Kriminaltouristen.

(fest/sda)

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