Irak: US-Luftangriff auf Hochzeitsfeier

Mehrere Kampfhelikopter hätten zwei Häuser in der Ortschaft Makreddin im Westen des Landes beschossen, in der die Iraker gefeiert und mit Gewehren in die Luft geschossen hätten, berichtete der Fernsehsender El Arabija unter Berufung auf Augenzeugen.

Erster Prozess

Zuvor wurde im ersten Prozess um die Misshandlungen von Gefangenen in Irak US-Soldat Jeremy Sivits zur Höchststrafe von einem Jahr Haft verurteilt worden. Ein Militärgericht in Bagdad entschied zudem, den 24-Jährigen unehrenhaft aus der Armee zu entlassen.

Sivits wird zum Rekruten degradiert und muss nach Verbüssen der Haft wegen schlechter Führung die Armee verlassen, urteilte die US-Militärjustiz.

Sivits hatte sich schuldig bekannt, einen Häftling im Gefängnis Abu Ghraib unter Verletzung seiner Schutzpflichten zu Misshandlungen abgeführt zu haben. Er entschuldigte sich zudem beim irakischen Volk.

Weitere Klagen

Stunden zuvor hatte die amerikanische Militärjustiz Anklagen gegen drei andere Soldaten erhoben. Javal Davis, Ivan Frederick und Charles Graner wurden in Bagdad einer Verschwörung zur Misshandlung von Häftlingen, einer Verletzung ihrer Dienstpflichten und tätlicher Angriffe beschuldigt.

Vor dem Streitkräfteausschuss des US-Senats in Washington übernahmen die US-Generäle John Abizaid und Ricardo Sanchez die Verantwortung für den Skandal um die Misshandlung irakischer Gefangener.

Mehr Folterszenen

Unterdessen tauchte eine weitere CD-ROM mit Misshandlungsfotos auf. Ein Mitglied des US-Militärgeheimdienstes warf der US-Armee ausserdem vor, das wahre Ausmasses des Folterskandals zu vertuschen. Nach Medienberichten wussten hohe US-Militärs bereits im November von Folterungen.

(bsk/sda)