Iraks-Präsident will Todesstrafe für Hussein

publiziert: Mittwoch, 7. Sep 2005 / 21:26 Uhr

Bagdad - Sechs Wochen vor Beginn des Prozesses gegen den früheren irakischen Machthaber Saddam Hussein hat der heutige Präsident Dschalal Talabani die Todesstrafe gefordert. «Saddam Hussein verdient es, hundert Mal zu sterben», sagte Talabani.

Saddam Hussein habe nach Angaben eines Anwalts nie ein Geständnis abgelegt.
Saddam Hussein habe nach Angaben eines Anwalts nie ein Geständnis abgelegt.
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Der frühere Machthaber habe gegenüber einem Ermittlungsrichter seine Schuld in mehreren Anklagepunkten eingeräumt. Das Geständnis beziehe sich auf von Hussein gegengezeichnete Dokumente zur gewaltsamen Unterdrückung der Kurden im Nordirak in den 80er Jahren, sagte Talabani dem TV-Sender Irakija.

Geständnisse?

Der Präsident erklärte, er habe die Information von einem Ermittlungsrichter, der den Exmachthaber verhörte: «Er (der Richter) sagte mir, er habe ihn (Saddam Hussein) dazu gebracht, wichtige Geständnisse abzulegen und zu unterzeichnen.»

Dabei gehe es um die berüchtigte «Anfal»-Militärkampagne in den Kurdengebieten, bei der nach Schätzungen 1987 und 1988 etwa 180 000 Menschen getötet wurden.

Ein Mitglied von Saddam Husseins Verteidigerteam bestritt Talabanis Angaben. Sie seien «vollkommen falsch», sagte der in Jordanien ansässige Anwalt Siad Nadschdawi. «Saddam Hussein hat nie ein Geständnis abgelegt.»

Keine politische Entscheidung

Talabani beteuerte, dass sich die Regierung aus dem am 19. Oktober beginnenden Prozess heraushalten werde. «Es gibt keine politische Entscheidung zur Eliminierung von Saddam Hussein, die Justiz ist unabhängig.»

Aber auch im Irak nach Saddam Hussein reisst die Gewaltwelle nicht ab. Bei neuen Anschlägen starben mindestens neun Menschen. Fünf Iraker wurden durch eine Autobombe in Bagdad getötet, vier US-Sicherheitskräfte starben in Basra bei einem Anschlag auf einen Botschafts-Konvoi.

Im Gedenken an die 1011 Opfer der Massenpanik auf einer Bagdader Brücke vor einer Woche stoppten in Bagdad um 12.00 Uhr zudem alle Fahrzeuge. Fussgänger blieben stehen und hielten eine Gedenkminute ab.

(bert/sda)

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