«Iran-Gas-Importe zwingend notwendig»

publiziert: Dienstag, 18. Mrz 2008 / 16:18 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 18. Mrz 2008 / 20:15 Uhr

Bern - Bislang hat es drei Erdgasversorgungs-Korridore nach Europa gegeben: aus Russland, aus der Nordseeregion und aus Nordafrika. Nun soll ein vierter Korridor aus dem Kaspischen Raum eröffnet werden. Der Vertrag zwischen der Elektrizitäts-Gesellschaft Laufenburg (EGL) und der National Iranian Gas Export Company (Nigec) ist ein wichtiger Teil dieses Projekts.

Das persische Gas soll Kombi-Gaskraftwerke in Italien versorgen.
Das persische Gas soll Kombi-Gaskraftwerke in Italien versorgen.
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Es soll die Diversifizierung der europäischen Gasversorgung stärken und die Abhängigkeit von russischem Gas mindern. «Iranisches Erdgas ist zwingend notwendig für die Öffnung des vierten Korridors für Erdgaslieferungen nach Europa», wurde am Montag EGL-Geschäftsleitungsmitglied Joachim Conrad in einem Communiqué des Unternehmens zitiert. Die EGL ist eine Axpo-Tochter. Die Axpo wiederum ist im Besitz der Nordostschweizer Kantone.

Das Erdgas aus dem Iran soll zusammen mit Erdgas aus Aserbaidschan dereinst über eine durchgängige Gas-Pipeline vom Kaspischen Meer nach Westeuropa fliessen. Ein wichtiges neues Teilstück dieser Pipeline ist die 520 Kilometer lange Trans-Adriatic Pipeline (TAP) von Griechenland über Albanien nach Italien.

10 Milliarden Kubikmeter Gas

Am TAP-Projekt sind die EGL und die norwegische StatoilHydro beteiligt. Die Kosten sind mit 1,5 Milliarden Euro (rund 2,3 Mrd. Franken) veranschlagt; die Inbetriebnahme ist für 2011 vorgesehen. Dann sollen rund 10 Milliarden Kubikmeter Gas jährlich durch die Pipeline fliessen. Die Hälfte der Kapazität der TAP kann die EGL nutzen; durch den Vertrag mit dem Iran hat sich das Unternehmen ab 2012 für 25 Jahre eine jährliche Lieferung von 5,5 Milliarden Kubikmetern Gas gesichert. Die EGL will damit insbesondere Gas-Kombi-Kraftwerke in Italien versorgen. Weiter will die EGL Kunden in Italien beliefern.

Ein kleiner Teil des Gases könnte in die Schweiz verkauft werden. Es seien auch «Vermarktungsaktivitäten» in der Schweiz vorgesehen, heisst es dazu in der EGL-Mitteilung.

Vom Import abhängig

Erdgas ist für Europa nach Erdöl die wichtigste Energiequelle. Für die Schweiz ist es nach dem Erdöl und nach der Elektrizität der drittwichtigste Energieträger. Der Anteil des Erdgases am Gesamtenergiebedarf stieg von 1,6 Prozent (1973) auf über 12 Prozent. Das Erdgas muss vollumfänglich importiert werden. Seit 1974 ist die Schweiz an das internationale Erdgasleitungsnetz angeschlossen.

Über die Hälfte des in die Schweiz gelieferten Gases kommt derzeit aus Deutschland (das seinerseits vier Fünftel seiner Gasbezüge importiert, davon über 40 Prozent aus Russland). Ein knappes Viertel kommt aus den Niederlanden, je etwa 10 Prozent aus Russland und Frankreich, und über 5 Prozent aus Italien.

(ht/sda)

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