Iran und USA lassen die Säbel rasseln

publiziert: Sonntag, 14. Aug 2005 / 13:33 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 14. Aug 2005 / 22:23 Uhr

Washington/Teheran - Iran hat scharf auf die Äusserungen von US-Präsident George W. Bush reagiert und den USA gedroht.

Bush hatte erklärt, er schliesse ein militärisches Eingreifen nicht aus.
Bush hatte erklärt, er schliesse ein militärisches Eingreifen nicht aus.
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In einem am Freitagabend ausgestrahlten Interview des israelischen Fernsehsenders Channel 1 sagte Bush, er setze zwar auf eine diplomatische Lösung, könne aber andererseits auch keine andere Möglichkeit zum Schutze seines Landes ausser Acht lassen.

Bush betonte nach einer Interview-Abschrift des Weissen Hauses: "Alle Möglichkeiten liegen auf dem Tisch".

"Die Anwendung von Gewalt ist die letzte Option für jeden Präsidenten."

Die USA hätten in der jüngsten Vergangenheit Gewalt anwenden müssen, um die Sicherheit des Landes zu gewährleisten, sagte Bush.

Nicht zum ersten Mal

Dazu sei er als Oberkommandierender der Streitkräfte in letzter Konsequenz auch bereit, sagte der Präsident.

Über ein Jahr vor dem Irak-Krieg hatte Bush auf einer Pressekonferenz ähnliche Formulierungen benutzt.

Hinsichtlich der Äusserungen des US-Präsidenten, sagte der Sprecher des iranischen Aussenministeriums: "Herr Bush sollte wissen, dass unsere Kapazitäten grösser sind als die der USA".

Keine Kompromissbereitschaft

Auch im Konflikt um die umstritten Uran-Umwandlung zeigte die iranische Regierung keine Kompromissbereitschaft: Mohammed-Reza Bahonar, ein enger Berater des neuen iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad, sagte am Samstag in Teheran, es werde beim Thema Uran-Umwandlung in der Anlage nahe Isfahan keinen Kompromiss geben.

Der Konflikt hatte sich zuletzt durch einseitige Schritte der neuen Regierung Irans zur Wiederaufnahme ihres Atom-Programms verschärft.

Der Gouverneursrat der UNO-Atomenergiebehörde IAEA nahm am Donnerstag eine von den EU-Vermittlern Deutschland, Frankreich und Grossbritannien eingebrachte Iran-Resolution einstimmig an.

Alle Aktivitäten einstellen

Darin wird Iran aufgefordert, umgehend alle mit der Uran-Anreicherung zusammenhängenden Aktivitäten einzustellen.

Insbesondere müsse der Betrieb in Isfahan wieder eingestellt und das Werk neu versiegelt werden. Iran nannte das Papier inakzeptabel.

Als Reaktion auf die Äusserungen des US-Präsidenten warnte der deutsche Kanzler Gerhard Schröder die USA vor militärischen Aktionen.

"Nehmt die militärischen Optionen vom Tisch, wir haben erlebt, dass sie nichts taugen", sagte Schröder.

(rr/sda)

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